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#1

ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 11.10.2009 15:00
von Atlan • Nexar | 15.449 Beiträge

. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 01.06.2014 22:31 | nach oben springen
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#2

ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 08.06.2010 21:51
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Die Isais - Offenbarung:

Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht,
kommst Du herbei, Schwester Isai',
die Du immer uns gesehen, die Du unser stets gedacht.

Nach ihrer Rückkehr aus Ninive, in den Jahren 1226 bis 1228
am Ettenberg, am Fuße des Untersbergs ...
(Archiv I, Templer-Erbengemeinschaft, Frühjahr 2002)

Wahr sprech' ich - euch zum Gehör. Bild geb' ich - euch zum Gesicht;
rede Kenntnis und Weisheit, allumspannend, von Voranfang bis Endesend.
Rede nicht Gleichnis noch Sinnbild, nicht umwegend' Wort,
klar geb' ich kund, was war, was ist.

Menschwesen, da erdverbunden, dem Sterben geweiht - und unsterblich zugleich;
Gestirnenkinder, himmlisch gebor'ne vieltausendfach älter als darhier die Welt.

Lichtmachtsöhne und Töchter des Glanzes, Himmelsbewohner,
sich im Dunkel verlor'ne, lichtlebendig - und doch dem Schatten erlegen;
ewiglich - und doch vom Sterben nicht frei.
Wanderer über den Graten der Welten, neu diesseitsgeboren
- wieder jenseitsbestimmt.

Götterkinder, doch göttergleich nicht.
Noch vielsagend mehr gibt es über die Menschen;
Alt ihr Geschlecht - jung ihre Welt.

Ungeboren das Menschenwesen, seit Voranfang da - wird immerzu sein.
Voranfang war, da aus Vorewigkeit alles gegeben;
nicht Raum war noch Zeit.
Wesenlos schlummernd die Wesen da alle,
ehe Allvater sich ihrer erbarmte, schuf meßbare Zeit,
schuf Räume, durchwanderbar: Himmelswelten.
Dort hinein sanken die Samen der Wesen;
Ewigkeit war geworden aus Vorewigkeit,
Anfang dem Voranfange entsprossen.

Herabneigte Allvater sich, der Wesen zu sorgen.
Lebenskraft spendend, seelentfachend, geisterweckend.
Wach ward da Himmelwelts Leben und Weben..
erkennend die Wesen sich nach ihrer Art:
Waren solche, wie später Menschen wurden, waren solche,
wie wurden Getier, waren solche wie Pflanzengrün und waren Dämongeister.

Und alles doch nicht, wie heut' die Erde es kennt,
was den Himmelswelten entfallen.
Ist ja himmelentsprungen, was im Irdischen lebt,
geflohenhabend einst Allvaters Licht, gesuchtgabend fremde Schatten - ahnungslos.

Denn ein Schattenfürst sich erhob wider die Weiten des Himmels, Allvater zu trotzen.
Ein Schattenreich sich der Schattenfürst schuf ferne den Himmeln:
Die finstere Höll.

Leerenendlosigkeit zwischen diesen Welten sich dehnt; keiner, der da versöhnte.
Auf der Mitte indes, zwischen Dunkel und Licht,
mächtige Geister sich Walhall erbauten.
Dort leben Allvaters kühne Götter, Immerkampf herrscht zwischen ihnen und Höll.

Abfielen aber aus Himmelswelten zahlreiche Wesen,
ahnungslos anzuschauen die Höll. Später sie wurden die Menschen.

Solche alle in Ohnmacht versanken, vergessend des eigenen Namens,
vergessend allens, was war.

Für diese Gefall`nen Allvater frisch erschuf neue Weltenheit:
Erdenreichs Diesseits mit dem All der Gestirne,
zur Abergeburt den verlorenen Scharen,
Wanderweg bis ans irdische Sterben und Pforte zur himmlischen Heimkehr.
Jenseitsweltenbogen gab Allvater hinzu den Menschenverfall'nen;
Brücke für deren Wiederkehr.

Die Weltenheiten nenn' ich euch nun alle, wohlerschaff'ne, allvatergefügt:
Zu oberst die Himmelswelt ewigen Lichts, Allvaters Reich,
aller Wesen ursprüngliche Heimstatt.
Das allumschließende Gründland dann ist keine Weltenheit,
die es nicht umspannte, diesseits wie jenseits des großen Spiegels.*

Darin auch die Höll ist, die finstere, grause; blutbrennend,
Ekel endloser Qual.
Inmitten Grünlands Walhall hat seinen Ort; starke Feste, herrliche Burg.

Diesseitsweltenheit auch schwebt im Grünen Land,
mit der Erde und den leuchtend Gestirnen.
Ebenso sich spannt da der Jenseitswelten vielfarbiger Bogen
von himmelhoch bis nieder zur Höll.

Gar zahlreich sind die Welten dort drüben,
zu durchwandern nach irdischem Sterben den Menschen.
An Grünlands Rand, fern, liegt ein unheimlich Reiche:
Die graue Gracht der Dämonen; oft fürchterlich, doch auch still.
Die Schlafwelten gibt es in Grünland mehr
und auch der Versunkenen schweigendes Tal.
Die Erdenbewohner kommen von dort, keimlinggleich erst,
diese Weit zu durchstreifen, Heimkehr zu gewinnen.

Wahr sprech' ich, rede Kenntnis und Weisheit, lehre Wissen und Weg euch
mit klarem Wort.
In Himmelswelten wohnt Allvater mit seinen Getreuen.
In der Höll haust der finstere Schattenfürst, der Verworfene, der Verderber:
Schaddain* ist sein Name.
In Walhall herrschen die heiteren Helden. die Götter mit ihren Frauen.
Gastrecht bei ihnen Ischtara hat, Allvaters Botin.
Die Einheriar gehen dort ein und aus, die doppelt Unsterblichen, Geschwister mein.

In das Diesseits alle Menschen gelangen, mit ihnen Getier und Gewächs,
Erdensein zu durchwandern.
Der Jenseitswelten weiter Bogen ihnen Weg bietet nach irdischem Sterben.
Einjeder wählt sich seine Bahn.
In Gründlands Gefilden alle können sich treffen:
Gute und Böse, jedwede Art. Isais, die euch belehrt, hat dort ihr Amt.

Nächtens im Schlaf euer Geist aus dem Leibe sich hebt,
zu durchschweifen die Schlummerwelten.
Gar manches begegnet sich da, tauscht mitunter sich aus auf Zeit.
Hochauf mancher Geist strebt auch hellichten Tags.

Schwingung vom jenseits mag zu ihm sprechen, Botschaft zu geben.
Doch warn ich: Oft solches ist Trug.
Aufmerkt, Menschenwesen, Erdnachgeborene!

Und schaut: Nicht hier liegt der Anfang. Hört.
Wahr sprech' ich euch und in deutlichem Ton, gebe euch Rat.

Krieg ist im Reigen der Zeitenläufe, seit Schaddain sich wider Allvater aufwarf.
Platz findet, Raum greifet, wo des Helden Schwert wird gebraucht,
wo nach kühner Tat ist verlangt.
Ort wisset ' welcher der eure ist.

Wer zögert, der duldet - wer duldet läßt obsiegen Höll.
Sanft biete Gruß dem Sanftmütigen, doch Schlachtruf schleud`re entgegen dem Argen.
Kenne Liebe an ihrem Platz - wie die Stunde des Speers.
Mitleidvoll fühle, wo Notkrallen rissen ein Leid.
Hart aber blicke ins Auge des Greifers.
Aushole zum Schlag - nicht zaudere wo finstere Wolke sich niedersenkt.
Krieger sei - wo Kriegeswut vorherrscht.
Liebender sei am heimischen Herd.

Zwiegeteilt ist das Erdenwandern:
wie heil ist der Tag und dunkel die Nacht. Nie wähne, eines von beidem nur sei.

Wahr sprech' ich, will weiter euch weisen, will zeigen, was ist:
Heimsucht Schaddain Erdenwelts Städte und Länder, Meere und Schluchten,
Wüsten und Wälder, Auen und Berge, bricht auf die Qualquellen,
blutdurchtränkt er die Völker, als ein Gott sich gebärdend.
Vielgesichtig die Fratze des Bösen aus den Fugen der Erde allerorts gafft,
vielhäuptig die reißenden Rachen. Kein Schwertstreich allein taugt, alle zu spalten.

Flammenmeer über den Ländern wird tosen noch manche Zeiteinhelt,
ehe der Wurm vergeht.
Arglist nähret des Unwesens Wanst, macht mächtig den Werfer der Schatten.
Wer wollte da Einhalt gebieten dem Grausen, so lang nicht sich auftut
der Krug klärenden Wassers? Ausharret darum!

Bereitstehen sollt ihr durch alle Zeiten, bis erfüllt sich die Stunde
siegreichen Schwerts.
Hoch wehen dann wird die Flagge im Sturme der endsiegenden Schlacht,
wenn Wasserkrugs Strahl netzt die Erdenwelt.

Fern der Tag, die Stunde des Sieges.
fegende Wolken türmen herbei, Blitze sie speien. Lichtreich!
0 Lichtreich, dem Schiff bricht der Kiel, Trümmer nur landen am Harmstrand.
Auflest die Stücke, sorgsam hütet für neues Werk: Siegschiff da einst.
Wenn der Strahl bläht das Segel von Jenseits er kommt durch Ilu's Sonne,
unsichtbar - dann ist die Zeit.

Späht durch die Sternenwelt, aufschaut zum Haupte des Stiers.
Die Lanze er bringt. Ausmeßt der Sterne Maß:
Vom Haupte des Stiers bis zum Wasserkrug.
Unterrn Mittel ihr findet den schwarzlila Stein.
Schwarzer Stein, wirkmächtig Kraft.
Isais einst barg ihn aus Höllpfuhls grauser Stätte,
überlistend den Fürsten der Schatten.. der ihn Walhall geraubt.
Darbrachte Opfer Isais, schnitt vom Haupthaar sich Ellenlänge
und legte an Knabenkleidung, um Schaddains Wächter zu täuschen.
Eindrang Isais so in Hölls finsteren Pfuhl, zu retten den schwarzlila Stein:
Gewaltig seine Kraft, gibt Wasserkrugs Licht.

Heil den Wissenden!
Heil den Weisen, die befolgen, was ist angeraten. Wirkmächtig werden sie sein.

So Frauenhaar bindet magische Kraft, Jenseitsschwingung fängt ein es im Diesseits.
Je länger da wallet in Ebenmaß, um so mehr lichte Kraft zu gewinnen vermag's
doch nicht unbedroht in finsterer Zeit, weil Schaddain danach lechtzt.
Strömende Geister, magische Schwingungskraft, wählt der Maiden lang'
Haar sich mitunter zum Hort.
Ist gut zumeist, spendet gar viel, gibt Vermögen zu wirken durch Wollen.

Die im Hof und am Herd und im Licht, halten sich's lang.
Doch welche offen wider die Finsternis streiten, mögen's
schneiden ein Stück, wie Isais zur Höllreise tat.
Machtvoll der Mann ist im Kampf mit dem Schwert
und kraft seines Willens magisch indes ist das Weib.

Erkennen euch geben am Himmel die Zeichen.
Der Beruf`ne erfühlts, die Erwählten begreifen's, Sie rufen mich an:
"Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht, kommst du herbei,
Schwester Isai, die du immer uns gesehen, die du unser stets gedacht."

Schwarz erscheint der Stein - und ist doch licht. Urstoffteil - unsagbar stark.
Manneskraft führt ihn, Weibesart jüngt ihn, macht wirksam da werden
Walhalls Heer, Seiner Heimstatt Volk, Sieg er verleiht tausendjährig andauernd gewiß.

Denn in Wodins Berg ruht die Macht.
Stimmenklang vernimmt er, der Erwählten Zunge, mag Fremdes nicht leiden.
Ist nicht sich bewußt und doch tatengleich; ist schwarzlila Gestein
- doch heil' Lebensmacht. Ich, Isais die Maid, die ich euch erwählt,
die ich zu euch rede, geb' ihn eurem Stamm.

Wer Isais küßt Mund, Nacken und Haar, wird wiedergeküßt werden
von Isais' Geist. Die Wahren erhör' ich,
die Falschen jedoch schlägt meine Kralle.
So ich mich euch zeige, damit Bild ihr könnt formen sei's aus Holz,
Erz oder Stein - zieh in es ein', um als Schwester unter den Wahren zu walten.
Doch den Falschen komm ich als Pantherin.
Bin nahe euch so, bin mit eurem Stamm auf Jahr, Stunde und Tag - bis erfüllt sich die Zeit.

Wenn Ischtara wird aufgetan haben des Wasserkrugs gläsernen Deckel
und wirksam strahlt schon junges Licht dann Wandel herbeinaht.
Dann hat Isais ihr Werk vollbracht für die Zeit;
Ischtara trägt fortan das Amt.
Ihr sollt ihr dann küssen Mund, Augen und Haar,
der Lichtmächtigen sollt ihr dienen zum Zweck, doch nicht vergessen Isaiens.

Einige aber, welche die Tapfersten sind, die mögen an meiner Seite verbleiben.
Aus dem Scheine des Mondlichts ruf' ich sie mir.
Aus dem Lichte des Mondes, so rufen sie mich:
Solche sollen's sein, die das Schlimmste nicht fürchten
und das Schwerste nicht scheuen,
die verzichten auf nahen Frieden und Seligkeit,
weil in Grünland der Kampf noch nicht endet.
Ihnen will ich nicht mehr Schwester bloß sein', sondern Braut und Gemahlin.

Erst wenn erfüllt, was Allvater will, wenn gold`ne Zeit aufgeht
über den Ländern der Erde und in aller Völker Herzen,
erst dann gelt' den Menschen Allvaters Zeichen allein.
Fern ist die Stunde, weit ist der Weg.
Noch lang herrscht vor die Nacht der Verwüstung" ungefesselt brüllet Schaddain.

Sternentöchter und Himmelssöhne, Allvaters Freunde, Schattenmachts Pein:
Hoch steigt der Wille, so Erkenntnis da webt.
Bestimmt ist der Sieger seit ewiger Zeit. Aus dem Haupte des Stiers,
Hilfe euch kommt in Drangsal und Not, der Artgleichen Waffe.

Kinder des Stiers, Isais' Schwestern und Brüder, die Besten der Stämme dahier.
Fern haltet euch von fremdem Blute, rein bleibe der Stamm,
den Isais und Ischtara lieben, der vorbestimmt ist aus Allvaters Wort.

Himmlisch' Lichtströme allhier das Land durchwirken;
gerufen, gekommen, gehalten, gebunden durch des schwarzen Steins Band.
Am Fuße des Bergs hier, tief verborgen im Fels, soll er ruhen bis zur Stunde der Zeit,
bis Wodin Wort und Tat da ergreift.
Drum ihr sollt Isais' Kuß weiterreichen durch die Geschlechter
des heiligen Stamms; nichts zerteile das Bündnis.

Spreche euch dies in deutlichen Worten, mein nicht Sinnbild, sage genau:
Treu bleibt der Kindschaft in Allvater stets und der Geschwisterschaft mein.
Und beachtet den Bruder im Stier.

In Grünlands Weiten, Walhall nahe, ausbreitet die Schwingen Malok, der Kühne,
Isais' treulicher Kämpe; der bei gefahrvoller Reise in die Burgen
der Höll herbeigeeilte Beschützer, der mich bewahrt vor dem Schlimmsten,
Rettung mir brachte vor Schaddains Häschern.

Doch warn ich, nur zu rufen Malok in höchster Not
und nicht anders als in meinem Namen.
Denn fürchterlich ist er sonst leicht.

Sag's jetzt euch, weil dem Stierhaupt er gleicht, der geflügelte Krieger,
der starke, der kühne, der gewaltige - und doch alleine sich gilt.
Keiner ein Standbild dem Malok errichte ohne auch das der Isais.
Sonst er kann anders kommen, als ihr rufen wollt.
Gezügelt, Maloks Wut wird zum Rechten geleitet, verlangt in meinem Namen und Bild.

Viele Brüder hat Malok und manche Schwestern.
Mächtige Wesen, das Jenseits durchstreifende, Zauberkunst wirkend
und mitlenkend Kampfesgeschicke.
Völkerstämme nennen sie oft ihre Götter.
Eure Göttin aber Ischtara heißt Allvaters strahlende Botin,
- und eure heimlich Gefährtin Isais.

Sie werdet ihr sehen, wenn die Siegschlacht geschlagen,
zur Feier mit langwogendem Haupteshaar,
eh ich's zum Weiterkampf abermals kürze.
Dies sprech' ich, weil ihr's wissen müßt, mein Bild stets zu kennen.

Wie ihr es denkt - so erkenne ich mich.
Denn alle Gedanken sind in Grünland zu sehen,
wohlverständliche Botschaft und Bilder.

Und beachtet erneut, daß Malok kann werden zu wilder Gewalt,
so Isais' Zügel sollt reißen durch unbedacht Menschenhandeln.
Ehre geben mögt ihr ihm immer, dem einsamen Recken stets war er treu
- doch wisset: Menschengefühle kann Malok nicht kennen.
Drum der Irrufer verschuldet die Irre sich selbst.

Ich spreche zu euch, was zu wissen euch nottut.
Merket wohl alles! Nichts ist zu versäumen.

Drei Flammen laßt brennen zu jeder Zeit, wo vielleicht ein Bildnis
des Malok steht nächst dem meinen.
Speeres und Spiegels hohes Geheimnis ist euch schon von Isais gegeben.
Ihr wandelt zwischen Grünland und Erdenwelt.
Weit web ich! Band eurem Streben. Unsichtbar meist - und doch strenge fest.

Altvordere wußten, ritzten die Runen, hielten Allvater Wort.
Bis fremde Winde den Giftstaub da bliesen hinein in
die Gedanken der Menschenwesen, bis Übelsaat aufging all unter den Völkern.
Aufweckt Erinnern, was lag lange schlafend, neuer Strahl alte Sonne läßt leuchten,
innere Sonne, inwendig Licht.

Altüberliefert, doch ewiglich jung:
Hohen Geschlechts aufragender Geist.
Die Ahnen blicken von drüben. Altvordere wußten, ritzten die Runen,
gaben wohl kund, kenntnisreich überbringend von vielem,
was war, was gewesen vor langer Zeit:

Drei Völkerstämme zu dem Volke sich einten:
Landgebor'ne, Seegebor'ne, Luftgebor'ne da waren..
Die ersten dem alten Boden entsprossen, die zweiten von ferne
gesegelt über das Meer, die dritten aus dem Sonnland gekommen,
vom hohen Turme nahe den Wolken.
Alle sie einte in früher Zeit schon Thale,* die heilige Insel.
Des sich besinnend, sie vereinten sich neu allvatergeführt.
Viele vergaßen's, manche durchschauten es nicht:
Ein Volk war es immer gewesen.

Seit uralter Zeit: Schicksalzerteilt - geschickhaft wieder geeint.
Erst teilend Geschick war rasend Feuer - allüberall.
Verbrennend die Erde, versengend das Gras,
verdunstend die frischen Gewässer, aufzehnend der Völker Mark.

Zweit teilend Geschick war stürzende Flut allüberall überschüttend,
strudelreißend, wogenschäumend, brechend hervor aus den Wolken,
herbeitobend aus Flüssen und Meeren. Länderversenkend, völkerverschlingend.
Dritt teilend Geschick kam mit eisigem Griff:
Grollende Riesen ohne Erbarmen; fliehen mußten die Menschen.

Drei teilend Geschicke teilten ein Volk in drei.
Auseinander sie gingen - wieder sie sich gefunden.
Gesandt war zu ihnen - auf Allvaters Geheiß
Ischtara, wieder zu einen, neu zu bilden Mitternachts Volk,
die Urherren der heiligen Insel.

Weil Wasserkrugs Licht braucht tragende Stärke,
so unsichtbar sich ergießt über die Menschengeschlechter.
Da sollen die Bestimmten wieder vereint sein in goldener Zeit
- tausendjährig gewiß umzuwandeln Wasserkrugs Licht in innerlich Gold.
Ischtara und Isais drum geheißen zu zweit aus Allvaters Wort,
einejede in ihrer Weise, den Helden leitend zu dienen.

Wahr sprech' ich, Isais, Wissensdurst euch zu stillen aus der Erkenntnis Brunnen:
Weise schickte hinab zu den Menschen Allvater manches mal,
sandte Ischtara auch in des Großkönigs Reich, der die Erde beherrschte
von allen Winden.
Bel hieß sein Land. Aufschreiben ließ er, der mächtige König,
wie ward wiedergegeben aus einer Seherin Mund.
Hoch bis nach Thale, zur heiligen Insel, der Großkönig kundbracht'
die Botschaft der Göttin in den Zeitenheiten goldenen Wissens.

Zeiten darauf Finsternisfluch sich nahte den Menschen,
als Schaddain grausame Diener sich kürte und diese ihn nahmen zu ihrem Gott.
Haßwolkenfinsternis die Sterne verdunkelt', Blutrausch erwachte,
Entsetzen den Völkern. Finsterniszeit, Arglist des Trachtens, Bosheit der Tat:
Schaddains Brut weit sich breitet' aus, gewann Raum.
Zu Blutrinnen wurden die Furchen der Erde; keiner mehr liebte den andren.

Geschlachtet ward gar Allvaters lebendige Botschaft durch die Knechte
des finsteren Grauens. Denn Allvater als Allkrist selbst war's gewesen.
Finsternishaß wider ihn kam zur Wut. Lichtmacht gemartert,
Wahrheit zerstampft, Befreier gebunden - schreckliche Zeit.

Isais hielt Ausschau, von Grünland her, nach wackeren Helden,
ungebeugten. Prüfend sie sah den bestimmten Stamm,
zu dessen Besten sie sich bekennt.
Wenige sind's, auf das Ganze gesehen, und auch daraus geringe an Zahl.
ich erkannte, durch grünländ'schen Spiegel: die heilige Schar, ihr gilt mein Herz.

Zu euch ist's gesprochen. Hoch haltet die Wahl, nicht mißachtet die Kür
Kein andres Geschlecht eures Dienstes könnt walten.
Erkenntnis gewonnen der schwebende Adler einsam über den Wolkenhöhen.
Schweigend betrachten, stille begreifen, wissend vorangehen:
So tut der Weise. Fragen des Tags nächtens finden sich Antwort,
wenn eingelegt Ahnen ruhig aufsteigt dem Geiste.
Mannesschwert, kampferhoben, ist zweierlei:

Außen das Erz und innen der Wille. Nie der Erwählte, der Kluge, der Reife säumt,
der Geschicke Bahn schon von fern zu erspähen.
Wer sich kennt, erkennt des Geschickes Verlauf, seine Bestimmung.
Leicht der Nichtkennende strauchelt.
Arbeitsschaffen ist hohen Sinns Tat, ob klein oder groß.
Gedeihen sehend das Werk, ihr euch in ihm erkennt,
schöpft Freude und immer neu Kraft.

Aufmerkt! Vieles sag ich euch nicht alleine aus mir, stehe in Allvaters Plflicht
- zuoberst sein Wort.
Danach erst das Trachten mein.
Gewiesen ist, daß auch Ischtara ihr hört.
Botin ist sie zu ihm.
Drum gebt ihr Ehre, Bildnis und Ort.

Am Tag vor der Zeit sie mag zu euch noch sprechen, falls Allvater will.
Drum freihaltet ihr Raum.
Der Ischtara schafft heilige Säule, hoch aufgerichtet gen Himmel,
wenn Wasserkrugs Zeit naht.
Dann gehe über von mir auf sie das Band, dann küsset Ischtara Augen,
Lippen und Scheitel.
So Ischtaras Licht leuchte dem kommenden Frieden wie zuvor dem Kampf Isaiens Glut.

Was euch gesagt aus Isais' Mund: Euch gilt's.
Nicht allen Menschen, nicht allen Völkern. wäget, was zu wissen ist allen:
Allvaters Überschauen des Weltenheitensgeschehens, Allvaters Sorge,
Allvaters in allem wirkendes Wesen.

Ischtara und Isais: Sie gelten sonderlich euch.
Nicht jeder könnt fassen, was hier ist verlangt.
Nicht lasset danach greifen die Schwachen.
Verschieden sind die Bewohner der Erde, unterschiedlich, was ihnen frommt,
was ihres Amtes, welcher Weise ihr Werk. Erkennen helft einem jeden,
finden das seine; denn jeglicher hat seinen Ort nach seiner Art.

Verwirren will Schaddains blutdampfende Klaue.
Lug ist ihm zueigen, Mißgunst lehrt er, schürt den Neid vom einen zum andren.
Lauscht aller Stimmen, jedes Zeichens habt Acht.
Falschheit werfen in die Welt Schaddains Diener.
Vorsicht habt. Nicht vergeßt:
Unrein ist die Menge der Menschen dahier, abfielen sie alle aus Allvaters Heim.
Groß ist das Übel, ehe Wasserkrugs Strahl hat geklärt;

Hinterlist mannigfach, Verrat häufig,
Tücke bewohnt diese Welt. Unschuldig allein sind die Tiere der Erde,
die Fische des Wassers, die Vögel der Luft und alles, was da kräucht,
springt und läuft.
Unschuldig sind auch die grünend Gewächse. Dies und diese alle sind darum geheiligt.

Isais, mir, steht nahe die Katzenheit, groß und klein.
Solche weiland standen im Kampfe mir bei gegen die Mächte
des Bösen an Grünlands Gestaden.
Im Katzengeschlecht ehrt ihr auch Isaiens' Art,
verwandt sind die Schwingungen beider Geister.

Wer ist der Stärkste? Wer der mutigste Held?
Der ist's, der da zieht durchs Jenseits und durch Grünlands Gefild'
in Allvaters Kraft, durch treulichen Glauben, den inner' Blick
gerichtet zum himmlischen Reich.

Ewiges Leben ist da versprochen, unverbrüchlich gegeben.

Merket: Es gibt keinen Tod!
Sterben heißt Anfang, erneutes Wandern durch andere Weltengefüge.
Nichts schrecke euch, nichts bereite euch Furcht.
Das Licht leuchtet ewig - lebendiges Licht Teil davon fest in euch alle gesenkt.
Was Mensch ist auf Erden, Getier und auch grün Gewächs:
ewiglich lebt's immerfort. Bewahret dies selige Wissen.

Heilig sich werden finden am Berg der Versammlung hohe Fürsten
im Schutze der Götter, weise zu walten.
Unter des Weltenbergs heimlichem Schirm,
unsichtbar den Augen der Menschen, unangreifbar da steht,
faßbarer Stein, den Menschen bereit.
Aufragt von da des Weltenbaums Wipfel:
Keiner sieht ihn mit irdischem Auge und doch ist er da.

Heilige Stätten, heilige Haine, walllose Tempel:
Allvaters Atem dort anhaucht den Besucher.
Da wird der Suchende finden, ergründen der Himmel Hauch.

Das ist das Ende - wenn diese Welt vergeht Himmel und Höllpfuhl bleiben bestehen.
Und keiner wechselt mehr den Ort.

Das ist das Ende:
Wenn heimgekehrt alles zum Anfang. Das ist das Ende: Wenn erfüllt alle Wanderwege,
wenn durchschritten einjeder und einejede das Tor, wenn vollbracht jedes Werk.
Seligen Friedens dann sich alles erfreut, fern aller Leiden, entronnen jeder Qual:
Wiedergewonnen Allvaters Schoß.

Das ist das Ende. Ewiger Anfang erneut.
Licht aus dem Lichte scheint allen Wesen aller Wege Erfüllung.
Noch fern ist die Zeit.
Dies sprach euch Isais, ich, Grünlands Maid.


Die Erwählten vermögen's zu fassen.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 03.12.2022 05:30 | nach oben springen
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#3

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 08.06.2010 21:57
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Einleitung zur Isais-Offenbarung:

In den letzten zwei Jahrzehnten des vergangenen XX. Jahrhundert
hat die lange vergessen gewesene Isais-Offenbarung
- die Gestalt der Isais überhaupt - wieder einiges Interesse hervorgerufen.
Noch immer gehört dieser Text zu den geheimnisumwobenen Schriften,
über die es an vollständigem Hintergrundwissen mangelt,
so daß mitunter der Phantasie über Gebühr freie Bahn eingeräumt zu sein scheint.
Dies um so mehr, wie das Gros der Originalvorlagen,
soweit diese bis in gegenwärtige Zeit überdauert hatten,
in den Wirren des Jahres 1945 verlorenging.

In den Jahren zwischen etwa 1985 und 1995 wurde der Text
in unterschiedlichen Ausführungen veröffentlicht,
inhaltlich dem allgemeinen Wissensstand gemäß zwar
bis auf wenige Stellen weitgehend richtig,
jedoch oft mit ganz oder teilweise falschen Illustrationen.
Die entsprechenden Verlage können dafür nicht verantwortlich gemacht werden
- das galt jedenfalls bis 1996/97, da es bis dahin nirgends zugängliche Quellen gab,
um die Irrtümer zu beseitigen. Dies ist inzwischen anders.

Nach dem verfügbaren Wissensstand, erfolgte die Isais-Offenbarung
in den Jahren 1226 bis 1228 am Ettenberg,
am Fuße des Untersbergs zwischen Berchtesgaden und Salzburg,
an den Tempelritter Hubertus und dessen engste Gefolgschaft.
Die Zusammenfassung zu einer durchgehenden Schrift fand erst 1238 statt,
vermutlich auf Weisung des Wiener Templer-Großkomturs
Hugo Graf Weitenegg.

Im Jahre 1983 fand in Wien eine vollständige Neuübertragung
des Texts ins Gegenwartsdeutsche statt, die 1984 verfügbar wurde,
jedoch an einigen wenigen Stellen nicht gänzlich richtig war.
Um die Jahreswende 2001/2002 wurde auf Anregung der
Templer-Erbengemeinschaft/STM unter abermaligem Vergleich
mit dem Originaltext, so weit noch vorhanden, resp.
den erhaltenen Abschriften, die notwendige Detailkorrektur vorgenommen.

Diese bezog sich insbesondere auf die Reinigung des Textes
von einer mit Sicherheit erst in der Neuzeit eingefügten Passage
über einen angeblichen "Tempel des Schwarzen Steins" etc.,
die dem Original völlig fremd ist.

Die nun mehr vorliegende Übertragung der Isais-Offenbarung basiert
auf dem Urtext sowie auf der aus zwei Teilen bestehenden ersten
Übertragung ins Gegenwartsdeutsche,
die 1862 und 1971 angefertigt worden waren.

Die vollständige Erstübertragung von 1862 ging 1945 zusammen
mit den meisten Originalunterlagen um Isais,
Die Herren vom Schwarzen Stein etc. verloren.
Genauer gesagt wurde all dies von den damaligen Sachwaltern vernichtet,
um das für die Zukunft des Reiches als wichtig betrachtetes Material,
dessen Inhalt man kannte, nicht in die Hände der Alliierten fallen zu lassen.

Die Gelegenheit, noch eine sichere Verwahrung der Papiere zu bewerkstelligen,
war bei den sich überstürzenden Ereignissen offenbar nicht gegeben.
Diese Vorgehensweise kann allein aus der damals
herrschenden Lage verstanden werden.

Die Wiedergabe der Isais-Offenbarung entspricht der Originalform,
soweit sie erhalten ist.
Diese weist keine Untergliederungen oder Versnummerierungen auf.

Kommentar ...

Schon Goethe sagt so voller Weisheit,
die Menschen erschüfen sich ihren Gott nach ihrem Ebenbild.
Die Menschen aber sind zumeist schwach,
daher erschaffen sie sich schwache Götter.

(Anm.: Unter "Weisheit" verstehe Ich etwas anderes,
- es sollte sich langsam herumgesprochen haben, das
"Verstandesschöpfungen", - und, um beim Thema zu bleiben,
- "Gottesbilder", - immer nur Ideenbildungen sind, - die man
mit der, - allem zugerundeliegenden "göttlichen Quelle"
nicht verwechseln sollte... - AvE)

Der moderne Mensch des XX. Jahrhunderts ist am schwächsten,
er trägt die Stärke nur selten.

Die wahre ISAIS hat mit solchen nichts zu tun,
sie kehrt ihnen den Rücken.
Darum finden heutzutage so wenige einen Zugang zu ihr,
denn sie ist stark und verlangt Stärke.

Der mittelalterlichen Mythe nach,
vererbt sich das Sehen der ISAIS mit dem Blute derer,
die sie sich selbst einst bestimmt hat.

Isais - Geschichtliches:

Suchen wir in der bekannten Menschheitsgeschichte
nach Spuren der überirdischen Wesenheit Isais
(Göttin' wäre die falsche Bezeichnung),
so erscheinen solche zunächst rar, und wo wir einige Spuren entdecken,
fällt bei näherem Hinsehen auf, daß sie in unregelmäßigen Intervallen
zu erkennen sind.

Dies mag Gründe haben, in denen ein Sinn verborgen liegt.

Eingangs ist es nötig, verschiedene namensähnliche,
nicht aber identische, Erscheinungen zu behandeln.
Die häufigste Verwechslung fand in jüngerer Vergangenheit
mit "Isiae" statt, einer vom IV. bis Vl. Jahrhundert n.Chr.
von kleinen griechischgnostischen Sekten verehrten Ableitung der Isis,
wobei die Züge der ägyptischen Göttin jedoch in geradezu
grotesker Weise verzerrt waren.

Dabei ist zu bedenken, daß die ägyptische Isis zeitweilig
im gesamten Imperium Romanum verehrt wurde.

Schon zu dieser Zeit kam es in verschiedenen Regionen
zu Mißdeutungen oder Vermengungen mit
jeweis einheimischen Kulten vermengt.

Jene Isiae griff in den 1920er Jahren der Dichter Gustav Meyrink
für seinen Roman "Der Engel vom westlichen Fenster" auf.
Er nannte die böse Dämonin des Buchs jedoch Isais,
was bald zu manchen Irrtümern leitete.

Meyrink war damals als okkultistischer Schriftsteller sehr bekannt,
etwa durch Werke, wie "Der Golem'' oder "Das Grüne Gesicht"
sowie "Der weiße Dominikaner."

Als ambitionierter Mystiker, hatte Gustav Meyrink auch,
Verbindung zu Wiener Kreisen gesucht, von denen er einiges
über die Geschichte der ISAIS nebst Hintergründen erfuhr,
darüber hinaus von der 'Figura Baphomet' etc.;
Motive, die er in abgewandelter Form verwendete.

Da gewissenhafte Recherche offenbar nie Meyrinks Angelegenheit war,
vermischte er ISAIS mit ISIAE, um dies für seinen wenig historischen
Roman um den englischen Alchimisten John Dee zu verwenden.

Sowohl zeitverschoben wie auch sinnverwirrt,
bringt Meyrink Motive aus dem Umfeld der Templer-Gruppierung
"Die Herren vom Schwarzen Stein" ins Spiel,
welche der deutsch-italienischen "geheimwissenschaftlichen Sektion"
des Ordens (SIGNUM SECRETUM TEMPLI) unterstand.

So taucht auch bei Meyrink ein magischer "schwarzer Stein" auf,
jedoch völlig verschieden vom Schwarzen Stein der Tempelritter.

Als Widersacherin des Alchimisten John Dee
läßt Meyrink eine "Schwarze Isais" auftauchen,
die mit der historisch richtigen Form nichts gemeinsam hat.

Wie wenig dieser Dichter sich an wahre Grundlagen hält,
zeigt auch, daß er Kaiser Rudolph II. zur Zeit des Auftauchens
von John Dee am Hof als siechen Greis schildert,
während der Kaiser damals gerade 31 Jahre alt war,
und ihn überdies mit Rabbi Löw in engen Zusammenhang bringt.

Einer ' "Adaptation" unterzieht Meyrink auch den 'Isais-Hymnus'
("Aus dem Lichte des Mondes ... ).

Hinsichtlich der Beschreibung des Äußern der "Isais"
vermeidet es Meyrink, konkret zu werden.
Der von ihm ausgemalte "Isais-Kult" läßt jedoch keinen Fehler aus,
da der Dichter die bizarren Rituale einer gnostischen Isiae-Sekte
mit dem tatsächlichen Isais-Aspekt verwechselt.

Schließlich bauen Meyrinks Systeme auf dem Glauben an Reinkarnation auf,
welcher dem ISAIS-Mythos diametral zuwiderläuft
und von den geheimwissenschaftlichen Templern
als Irrlehre geradezu bekämpft wurde.

Kurz gesagt: Meyrinks "Isais", samt allem Drumherum, hat mit,
dem historischen ISAIS-Aspekt nichts zu tun.

Eine weitere irrtümliche Gleichsetzung kam zeitweilig mit "ISAITH" auf,
einer spätphönikischen Sekte.
Diese Isaith wurde als "heimliche Tochter" der ägyptischen Gott-heiten
Isis und Seth gesehen.
In den 1920er Jahren ist es hier zu verwirrenden Vermengungen gekommen,
die endlich durch das Engagement von Mitgliedern der
"Deutschen vorderasiatischen Gesellschaft" aufgeklärt wurden.

Die ISAIS des Ritters Hubertus
(ob dieser wirklich 'Koch' hieß, ist ungewiß)
und der "Herren von Schwarzen Stein,"
von der es im folgenden zu sprechen gilt,
wird erstmals im Jahre 1226 tatsächlich faßbar.

Es bestehen jedoch Hinweise darauf, daß diese ISAIS
mit der weitgehend unbekannten, aber durchaus bezeugten,
assyrischen "ISAI" gleichzusetzen sein könnte,
die in alt-assyrischer Zeit als besonderes Bezugswesen Tiglath Pheleser I.
auftaucht und in neuassyrischer Zeit in ähnlicher Weise bei Sargon II.

Darauf wird im Zusammenhang mit dem "Isais-Blitz" noch einzugehen sein
- eine Bezeichnung übrigens, die ganz jungen Datums ist.

Den fragmentarisch erhaltenen Darstellungen des Hubertus folgend,
erschien ihm Isais erstmals, als er im Anschluß an
seine Kreuzzugstätigkeit den Orient durchreiste, wobei er u.a. einen
quasidiplomatischen Besuch bei Hasan ibn Sannah auf der Festung
Amalaut in den iranischen Bergen unternahm.

Dies läßt darauf schließen, daß Hubertus schon zu jener Zeit
mit dem Templerorden zumindest enge Verbindung hatte.
Ob der dem Orden damals bereits direkt angehörte, ist ungewiß.
Auf dem Rückweg von Amalaut nach Akkon, rastete Hubertus
auf einem ausgedehnten Ruinenfeld, bei dem es sich seiner
Überzeugung nach um die Überreste der einstigen assyrischen
Hauptstadt Ninive handelte.

Ob es sich tatsächlich um die Ruinen von Ninive handelte,
läßt sich heutzutage nicht mit Sicherheit sagen,
es handelte sich aber wohl auf alle Fälle um assyrische Spuren.

Als Ritter Hubertus dort in der Morgendämmerung erwachte,
stand vor ihm eine zierliche ("mädchenhafte" Frauengestalt,
"deren kupferfarbenes Haar gleich einer Fahne flatterte, obwohl kein Wind blies"
- eben Isais.

Die mädchenhafte Frauenerscheinung hieß ihn,
mit seinen engsten Getreuen zum "Berg des alten Gottes"
in seiner Heimat zu ziehen und dort auf sie zu warten,
denn sie habe ihm Wichtiges mitzuteilen.

Hubertus muß von dieser Erscheinung sehr beeindruckt gewesen sein,
er schildert Isais - sicherlich unbewußt
- in geradezu erotisch anmutender Weise.

Diese erste Erscheinung der Isais gegenüber Hubertus
bei den assyrischen Ruinen sowie die Tatsache,
daß auch die höchstwahrscheinlich echten Teile der Isais- Offenbarung
unverkennbar einige assyrisch-babylonische Momente enthalten,
erlaubt den Rückschluß des mesopotamischen Ursprungs
dieser Wesenheit, die wohl am besten als Halbgöttin bezeichnet wäre.

Angemerkt sei an dieser Stelle, daß die allgemein als ISCHTAR identifizierte Göttin
"mit bis zum Boden reichenden braunen Haaren," weiche 1235/36
an die Ritter Roderich und Emmerant die "Erste Templeroffenbarung" gab,
sich als "ISAI" vorstellte, also mit der ursprünglich akkadischen
(assyrisch/babylonischen) Ausformung des Namens Isais.

Eine eventuelle Identität mit Isais mag aber dennoch offen bleiben.

Aufgrund jener ersten Isais-Erscheinung, nahm Hubertus,
der aus der Gegend von Linz in Oberösterreich stammte,
den direktesten Weg in die Heimat; zunächst nach Alexandria,
von dort mit dem Schiff nach Pisa und dann zu Pferde bis in die deutschen Alpen.

Der "Berg des alten Gottes" ist Hubertus offenkundig sogleich
als der Untersberg bei Salzburg, resp. Berchtesgaden, bekannt gewesen.
Die Mythe von diesem geheimen Sitz Wotans war im Volksglauben
wohl allgemein noch präsent.

Im Frühling es Jahres 1226, wenn nicht früher,
erreichte Hubertus mit einer kleinen Schar Getreuer den Untersberg
und errichtete an dessen Fuß, dem Ettenberg,
zunächst ein bescheidenes Quartier.

Vermutlich im Frühsommer desselben Jahres erschien Isais
dem Hubertus und seiner Ritterschar erstmals an diesem Ort.
Es war in der Stunde der Abendrots.

Isais trug weiße Frauenkleider und einen langen Zopf
vor der linken Schulter.
So erteilte sie ihre ersten Instruktionen,'
was sich bis zum Herbst 1226 mehrfach wiederholte.

In dieser Zeit entstanden die ersten Teile der "Isais-Offenbarung."
Im übrigen wurde die "Komturei" ausgebaut.
Im Herbst 1226 erschien Isais eines Abends in Knappentracht,
die jetzt offenen Haare wiesen ungefähr bei den Hüften
eine frische Schnittkante auf (dies entspricht der Darstellungsweise
als Holzschnitzerei, die erhalten ist).
So übergab Isais den Rittern ihre Geschenke:

Den Spiegel der Ischtara (Ischtar/ Freyja/Venus),
mit dem man in alle Länder und Zeiten schauen kann;
die zu einem Dolch umgearbeitete Spitze vom Speer Wodins
(Wotan/Oidn/Marduk), mit dem man die Grenze zwischen
Diesseits und Jenseits durchdringen kann;
und den oktaäderförmigen magischen schwarz-lila Stein (oder Kristall),
den "IIua," eingewickelt in ein Stück ihrer Haare.



Dazu erteilte Isais folgende Anweisungen:
Der magische Stein, das wertvollste und wichtigste ihrer Geschenke,
müsse unbedingt in das Stück von ihren Haaren eingewickelt bleiben.
So sei er an einer sicheren Stelle im heiligen Berg zu verstecken.
Was das bedeute, würde sie-den Rittern noch später enthüllen.
Der Dolch und der Spiegel sollten ein eigenes Versteck erhalten,
so daß diese Gegenstände bei Bedarf greifbar seien.

Am nächsten Morgen erschien Isais erneut
- nun wieder in Frauentracht und diktierte den Rittern
die weiteren Teile der "Isais-Offenbarung"
(deren Endredaktion als eine zusammenhängende Schrift entstand
wahrscheinlich erst 1238 auf Weisung des Wiener Großkomturs Hugo).

Fortan gab sich die kleine Ritterschar um Hubertus den Namen:
"Die Herren von Schwarzen Stein."
Diese Bezeichnung dürfte zwar keine offizielle gewesen sein,
wohl aber die in relevanten Kreisen gebräuchliche.

In den folgenden Jahren erschien Isais in unregelmäßigen Abständen.
Meistens in Frauenkleidern, bis 1228 aber auch manchmal
wieder in Knabentracht, wobei der Haarlängenunterschied jedesmal auffällt.

« In den Jahren der "hohen Unterweisung," von 1229 bis 1236,
jedoch nur noch "in den prächtigsten Weibskleidern, die Haare frei wallend,
und angetan mit allerlei kostbarem Schmuck."

Im Herbst des Jahres 1236 endeten diese Isais-Erscheinungen
- noch einmal aus der Morgendämmerung,
wie weiland zum allerersten mal bei den Ruinen von Ninive.

Mehrfach beschrieben ist übrigens das Phänomen,
daß die Haarfarbe der Isais sich mit dem Tageslauf kontinuierlich
von Hellblond über Rot und Braun bis zu Schwarz wandeln konnte.

Dies fand, den Berichten zufolge, aber bloß unter freiem Himmel statt,
in geschlossenen Räumen bleibt die Kupferfarbe konstant
(diese Merkwürdigkeit findet sich auch in Berichten über
angebliche Isais-Erscheinungen in der Neuzeit wieder).

In der rund zehnjährigen Phase jener Isais-Erscheinungen am Untersberg,
resp. Ettenberg, wurde die Komturei ausgebaut,
Neben den Rittern, gab es dort bald auch Frauen.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 02.06.2014 00:10 | nach oben springen
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#4

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 08.06.2010 21:58
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Wahrscheinlich noch im Jahre 1226, spätestens aber Anfang 1227,
suchte Hubertus den Templer-Großkomtur der Komturate Süddeutschland
und Norditalien in Wien auf, den Grafen Hugo von Weitenegg,
der zugleich Haupt der eigenwilligen "geheimwissenschaftlichen Sektion"
des Ordens war, über deren Vorstellungen nicht alles bekannt ist.

Auf dessen Veranlassung auch die "Große Figura" entstand.
Es darf angenommen werden, daß diese Kontaktaufnahme
auf Weisung der Isais hin erfolgte.
Jedenfalls gliederten "die Herren vom Schwarzen Stein"
sich in die geheimwissenschaftliche Ordenssektion ein.
Der wichtigste Inhalt der "hohen Unterweisungen"
ist im Ordensbuch "LN" zusammen gefaßt worden,
das jedoch verlorenging.

Was mit einiger Sicherheit darüber gesagt werden kann, ist wie folgt:
Der magische "Schwarze Stein" der Isais ist mit speziellen
weiblichen Schwingungen aufgeladen, die nach dem Prinzip der Affinität
von Schwingungen den "Ilu-Strahl" (Alpha-Strahl)
des "Neuen Zeitalter der Göttin" anziehen,
welcher aus der magischen, unsichtbaren Sonne "Ilum" kommt
(der sogenannten "Schwarzen Sonne"),
wenn die Zeit dazu reif ist.


Weil die göttliche Macht will, daß das Neue Äon von einem
speziellen Punkt aus aufgeht und das "Neue Reich" von dem
dort lebenden Volk errichtet wird, sorgt der magische Stein im
Untersberg dafür, daß dies aufgrund seiner interkosmischen
Anziehungskräfte geschieht.

Hier kommen nun ergänzende Aspekte ins Spiel,
die zum Teil auch mit der bereits erwähnten
"Ersten Templeroffenbarung" im Kontext stehen.


Die eigentliche Grundlage der Isais-Mythe ist durchaus christlich
- christlich im Sinne von Marcion.
In den Bruchstücken des laut. Marcion wahren Evangeliums
Christi ist die folgende, heutzutage im Neuen Testament
bei Matthäus 21.43-44 Stelle nur teilweise richtig wiedergegeben
und unvollständig.

Christus spricht dort:
"Darum sage ich euch (Juden), das Reich Gottes wird von euch genommen
und einem Volke gegeben werden, das seine Früchte bringt.
Wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschmettert,
und auf wen er fällt, den wird er zermalmen."


Nach marcionitischer Überlieferung wendete Christus sich dann
einer Gruppe in römischen Diensten stehender Germanen zu,
die seiner Rede gelauscht hatten, und sagte:

Diese sind es, von deren Volk ich sprach."

Bei dieser Gelegenheit:
Ob Adolf Hitler seinen privaten Wohnsitz "Berghof" am Obersalzberg nahm,
um im Wissen um den Isais-Aspekt durch das Fenster seines
Arbeitszimmers auf den Untersberg blicken zu können,
wie einige meinen, bleibt wohl eine kaum zu beantwortende Frage,
sie erscheint auch nicht wichtig.


Anfang des XIII. Jahrhunderts hat das soeben skizzierte urchristliche Motiv
sich bei dem Großkomtur Weitenegg zu Wien mit der Idee eines
römisch-germanischen IMPERIUM NOVUM verbunden,
wie es später, im XVI. Jahrhundert, der venezianische Ordo Bucintoro weiterverfolgte.

ISAIS (italienisch ISARIA) stand dort, obschon bedeutend,
sicherlich nicht allein im Mittelpunkt der Dinge.
In den 1920er bis 1940er Jahren griffen Gruppen in Deutschland, Österreich,
Ungarn und Italien diese Gedanken dann abermals auf.

Den Anhängern all dieser Ideen mußte bald die Bildung "Achse Berlin-Rom"
als Auftakt zur Erfüllung des IMPERIUM NOVUM erscheinen.
Dabei wurde übersehen, daß, den Isais- Überlieferungen zufolge,
die Zeit dafür noch lange nicht reif sein konnte.

Erst im Aufgang des XXI. Jahrhunderts nähern wir uns dem
geweissagten Zeitpunkt an, ohne daß jedoch eine Berechnung
nach Jahr oder auch nur Jahrzehnt möglich wäre.

Für Weiteneggs SIGNUM SECRETUM TEMPLI gewann
der tief violette ("schwarze" Stein (Indigo/Pralada) der Isais
eine zusätzliche Bedeutung.

Dieser mit weiblichen Schwingungen aufgeladene Stein (oder Kristall)
galt als das ergänzende Gegenstück zum mit männlichen Schwingungen
aufgeladenen "Garil", der vom "Scheich ei Dschebbel"
aus altem Nachlaß des Babylonierkönigs Nebukadnezar II.
erworben worden war (der "Gral," von Hasa ibn Sabbah
arabisch geschrieben: g`r`l).


Die erwogene Vereinigung dieser Schwingungskräfte in der
"Großen Figura'' würde aber ein eigenes Thema darstellen.


Wollen wir versuchen, einen "Charakter" der Isais zu definieren,
so begegnen uns ganz unterschiedliche Eigenschaften in diesem Wesen.
Ihre Erscheinung ist betont weiblich, aber oft eher mädchenhaft als fraulich.
Offenbar finden an und in diesem Wesen jedoch immer wieder
Verwandlungen statt, die manchmal sogar schnell aufeinander folgen.

Das liebenswerte Mädchen kann zu mittelbar kämpferische Züge annehmen oder,
wie besonders häufig, sich als geradezu übererotische Frau präsentieren.
Die starke erotische Komponente leuchtet aus den Schriftfragmenten
immer wieder hervor.

Ist in Isais also vielleicht doch eine "Dämonin" zu vermuten?

Den Buchstaben nach spricht einiges dafür,
nennt sie selbst sich doch "Tochter von Kuthagracht" - also aus dem Dämonenreich.

So einfach können wir es uns aber nicht machen,
denn die übersetzte Bezeichnung "Dämon" bedeutet in den relevanten
Quellenschriften etwas völlig anderes, als bei uns landläufig darunter verstanden wird;
es hat dort nichts mit finster oder böse zu tun,
sondern bedeutet etwa so viel wie "unabhängig von den Göttern"
- und ebenso unabhängig von den Teufeln!

Die "Dämonen" sind da die aktivsten Gegner des Teufels.

Außerdem wurde Isais, so heißt es, von den Göttern selbst herbeigerufen
und ausdrücklich für ihre Mission bestimmt.
Ein finsteres Wesen ist Isais also bestimmt nicht.
Ihre Maßstäbe sind bloß andere als die durch die Bibel,
speziell das sog. Alte Testament (und durch den Koran oder durch buddhistische Lehren),
heutzutage weit verbreiteten.

Isais paßt in das Bild der antiken Götterwelten, wie das Gilgamesch-Epos, Homer,
Vergil oder die Edda sie schildern - und in dieser Geisteswelt hat sie ja
aller Wahrscheinlichkeit auch ihren Ursprung.

Die Verquickung mit christlichen Motiven stört dies nicht,
da wir stets in Rechnung zu stellen haben,
daß hier von einem marcionitischen Christentum die Rede ist
fern von dem, was die Kirchen lehren.

Bestehen bleibt, daß Isais nicht ausschließlich "nette" Wesenszüge aufweist.
Ihr Tun ist - dem Auftrag der Götter gemäß - konsequent auf das Erreichen
des Ziels ausgerichtet.

Und das heißt aus einem solchen Verständnis, in der Zwischenzeit,
da die Finsternis auf Erden vorherrscht, wenn nötig alle Register zu ziehen,
um den Sieg des lichten Äons zu beflügeln.

Insofern ist Isais nicht leicht zu handhaben,
weil in der interkosmischen Auseinandersetzung zwischen dem Licht
und der Finsternis mit nur "Nettigkeit" kein Erfolg erzielt werden kann
(das wußten auch die Damen der "Alldeutschen Gesellschaft für Metaphysik"
wohl recht gut, worauf noch zu kommen sein wird).


Doch zunächst ein Zwischenblick in die unmittelbare Gegenwart.
In den vergangenen lahrzehnten hat das Thema Isais wieder
ein gewisses Interesse hervorgerufen - nicht zuletzt in der "esoterischen Ecke,"
die möglichst nichts Anstrengendes will.

Dabei sind Irrtümer und falsche Darstellungen nicht ausgeblieben,
wie sie sich auch verschiedener Orts noch heute im Handel befinden.

- Dies betrifft nicht allein Schriften, sondern auch irreleitende Bilddarstellungen:
Eine "Isais" mit einer kurzen Frisur, die allerdings nicht unbedingt männlich wirkt
(seitlich gescheitelt, mit einer auffallenden Stirntolle).

Ähnliche Darstellungen sind bei einer spätgnostischen Sekte
um Isaiae/Isaith wohl tatsächlich häufig gewesen,
welche jedoch nicht mit ISAIS identisch ist noch mit ihr gleichgesetzt werden kann.

Der Ausgangspunkt dieser Fehlerhaftigkeit liegt in den 1920er Jahren,
über dessen Ursache noch gesprochen werden wird.

Nun wäre ein wichtiger Bezugspunkt zu erwähnen,
der bereits angedeutet worden ist.

Im Jahre 1903 wurde die Isais-Mythe von der damaligen
"Panbabylonischen Gesellschaft" zu Wien quasi wiederentdeckt.
Aus dieser Vereinigung ging 1919 an der Peripherie der "Thule- Gesellschaft"
unter der Leitung der jungen Wienerin Maria Orschitsch (Orsic)
die "Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik" mit Hauptsitz in München hervor.

Bald wurde diese Gesellschaft auch "Vri-Il"- oder
"Vril-Gesellschaft" genannt (vri-Il gottähnlich).

Die jungen Damen dieser Gemeinschaft verfügten über gute Verbindungen
zur "Templer- Erbengemeinschaft" in Wien,
durch welche ihnen Originalunterlagen zugänglich gemacht wurden;
insbesondere von der Archivverwaltung DHvSS
("Die Herren vom Schwarzen Stein" in Salzburg
(die inzwischen nicht mehr besteht).

Die "Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik"
beschäftigte sich fortan u.a. mit der Wiederbelebung
und Weiterführung der alten Mythen um Isais
und den magischen "Schwarzen Stein" sowie die Idee
vom IMPERIUM NOVUM im Neuen Zeitalter.

1938 oder 1939 nahm diese Gesellschaft auch Fäden
zu den Archivinhabern des alten venezianischen Bucintoro- Ordens auf.
Der Isais-Aspekt galt für die "Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik"
als ein wichtiger Bestandtem eines größeren Gefüges, zu welchem namentlich
auch die Mythe um die "Große Figura''
und die kommende Herrschaft der Göttin Ischtar (Venus) im neuen Aon gehörte.

In diesem Kreis taucht nun übrigens auch die magische ("schwarze") Sonne auf;
allerdings in einer babylonischen Ausformung,
die jener auf der Wewelsburg zwar ähnelt, dieser aber nicht bis ins Detail gleicht.


Von diesem Punkte aus gelangen wir nun auch an das "Isais-Symbol,"
das näher zu betrachten nicht uninteressant ist und auf alle Fälle zum Thema gehört.
Im historischen Isais Umfeld des Mittelalters ist jenes
Zeichen nur zweimal definitiv belegt:

An der geschnitzten Isais-Figur sowie auf einem Siegel
- in beiden Fällen klein, keineswegs dominant.
Dieses blitzförmige Zeichen versinnbildlicht den Blitz des göttlichen Lichts Ilu.
Es findet sich bereits auf einer Speerspitze des Assyrerkönigs Sargon Il.,
welcher sich der Göttin Ischtar besonders zugetan
und von dieser geführt fühlte, aber auch eine weibliche Genie "Isai" verehrte.
Im deutschen Mittelalter findet sich dasselbe Zeichen,
wie gesagt, nur sehr sporadisch bei den "Herren vom Schwarzen Stein,"
wurde aber wohl doch als ein Sinnbild der Isais verstanden.


Die "Alldeutsche Gesellschaft für Metaphysik" (die "Vril"-Gessellschaft",
wie sie formal jedoch nie hieß) verwendete dieses Zeichen als ihr wichtigstes Symbol.

Die wahrscheinlich im Jahre 1941 entworfene eigene "Vril-Standarte"
zeigt es in Weiß auf Schwarz und Violett, wobei Weiß für Silber steht.

Farbkombination - Schwarz- Silber-Violett, die Farben der Isais
- hat vermutlich in Assyrien oder Babylonien ihren Ursprung,
ohne daß es aus jener Zeit eine sichere Sinndefinition dafür gäbe.

Die "Vril-Gesellschaft" übernahm Zeichen und Farben und ordneten
alledem folgende Bedeutung zu:

Die violette Farbe steht für das göttliche Licht (Ilu/Pralada) des Neuen Zeitalters.
Das Schwarz bezeichnet das gegenwärtige Zeitalter der Finsternis.
Der silberne (weiße) Blitz meint jene Kraft, die dem göttlichen Licht
des neuen Äons den Weg durch die Finsternis in das irdische Diesseits bahnt.

Soweit die neuzeitliche Auslegung.

In den Jahren zwischen 1922 und 1945 wurde jener Blitz in "Vril"-Kreisen
der "Saetta Ilua" genannt - der Ilu-Blitz (Staetta ist das italienische Wort für Blitz;
besonders nach Bildung der Achse Berlin-Rom waren italienische Begriffe
in Deutschland sehr beliebt).

Bei Umwandlung der spirituellen Gemeinschaft in die Firma
"Antriebstechnische Werkstätten o.H.G.'' im Jahre 1934 wurde der
"Saetta Ilua" auch zum Firmenlogo (aus der Arbeit dieser Firma sollen
übrigens die unkonventionellen Fluggeräte der Serien "RFZ" und "Vril"
hervorgegangen sein sowie die Grundlagen für die "Haunebu"/"Do-Stra"- Geräte).

Als die Nazis im Jahre 1941 sämtliche esoterischen Vereinigungen verboten,
betraf dies die "Vril-Gesellschaft" also in keiner Weise.

In der 1920er Jahren war ein besonders aktuelles Anliegen dieser
DamenGemeinschaft der Kulturkampf gegen die Entwürdigung der Frau
durch kurze Frisuren, was darüber hinaus aber auch quasi- magische Aspekte enthielt.

So wurde nach einer Abstimmung im Jahre 1922 die Verpflichtung zu langen Haaren
für alle weiblichen Mitglieder der Gemeinschaft festgelegt.
Am Rande der Gesellschaft kam es zur Abspaltung einer kleinen Gruppe,
welche sich der herrschenden Mode dennoch unterwerfen wollte.

Durch diese wiederum gelangten Bruchstücke der Unterlagen
aus dem Salzburger Archiv in die Hände einer geschäftstüchtigen
okkultistischen Gruppe, die unbedarften Menschen mittels Hokus-Pokus Geld
aus den Taschen zog.

Diese Gruppe präsentierte dann eine "modernisierte Isais" mit kurzer Frisur.
Ende 1923, nach dem die Templer- Erbengemeinschaft alle Originaldarstellungen,
Siegel etc. mit Hilfe des Bildmarkenrechts unter juridischen Schutz hatte stellen lassen,
wurden die falschen Darstellungen aus dem Verkehr gezogen,
tauchten jedoch 1926 sporadisch abermals im Okkultismusgeschäft auf.


Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen solche Falschdarstellungen erneut in den Handel.
Der Grund für die "Modernisierung" des "Isais"-Bilds ist sicherlich einfach erklärt:
Zur geschäftlichen Ausnutzung eignet sich ein "Isais-Bild",
mit dem möglichst viele Frauen der gegenwärtigen Zeit sich identifizieren können,
am besten.
Zugleich ist wohl auch eine Ent-erotisierung beabsichtigt gewesen.


Die richtige Isais-Darstellung ist die der Isais mit langen Haaren,
wobei es die Ausformung vor der "Höllenreise" mit bodenlangem Haar gibt,
die in Frauentracht mit fast bis zu den Kniekehlen reichender Länge
und die Form in Knabentracht mit ungefähr hüftlangem Haar.

Sämtliche Darstellungen einer "Isais" mit kurzer Frisur
sind somit entweder Fälschung oder Irrtum.

Einige wenige Originaldarstellungen der Isais aus der Ettenberg-Zeit
sind heute noch in guterhaltenem Zustand vorhanden.
So eine aus Holz geschnitzte Figur (ca. 1235), von der Dr. H. Reiterich
1916 eine exakte Zeichnung angefertigt hat,
eine noch ältere Zeichnung auf Holz (ca. 1230) und verschiedene Siegel.

Das Isais-Amulett sowie das Malok-Siegel sind wahrscheinlich rekonstruiert worden,
dann allerdings schon in verhältnismäßig früher Zeit.

Aus der Jetztzeit gibt es mehrere 'medial' angefertigte Zeichnungen,
die zumindest verblüffend genannt werden dürfen,
obschon solche Medialzeichnungen natürlich keine Sicherheit bieten können.

Als ungewiß muß gelten, ob das Frauenbild in einem Siegel
des Ordo Bucintoro (Venedig um 1520) Isais abbildet.
Die Ähnlichkeit zu einigen der 'Medialzeichnungen' erscheint
aber bemerkenswert, da die Personen, von denen diese Skizzen angefertigt wurden,
das besagte Bucintoro-Siegel unmöglich kennen konnten.

Hinsichtlich der Isais-Schriften können als echt, resp. originalgetreu
in Gegenwartsdeutsch übertragen, folgende gelten:

Die "Isais-Offenbarung" (der Anfang sicher, spätere Teile streckenweise ungewiß)
sowie der kleine Text "Hoffnung".

Die umfangreiche Dichtung "Isais Höllenreise"
(nicht zu verwechseln mit der nur wenige Blätter umfassenden Fälschung!)
darf als zumindest aussagekräftig angesehen werden.

Manche andere Textfragmente harren noch ihrer genauen Überprüfung.

Gut in Gegenwartsdeutsch übertragen ist der als "Hymnus" bekannte, Originaltext

Aus dem Lichte des Mondes., aus dem Dunkel der Nacht,
kommst Du herbei, Schwester Isai', die Du immer uns gesehen, die Du unser stets gedacht.

So weit zu einigen Daten und Fakten um den Isais-Aspekt,
die sich stichhaltig erfassen lassen.


Aus dem Lichte des Mondes ...
Über die wichtigsten historischen Hintergründe um Isais
haben wir bereits gesprochen, so weit diese erfaßbar sind.

Das war gewissermaßen die Zusammenstellung der mehr
oder weniger meßbaren Fakten.

Nun soll von jenen Aspekten die Rede sein, die sich nicht rational fassen lassen
- vom möglichen objektiven Wirken der Isais und von ihrer
unleugbaren subjektiven Wirkung, wobei das eine zumindest
teilweise aus dem anderen hervorgeht.

Die Ausdrucksweise zeigt bereits an, im folgenden soll davon
ausgegangen werden, daß Isais als Wesen real existiert;
und zwar als ein quasi diesseitsfähiges Wesen des Jenseits,
nicht bloß als reflektierendes Metagebilde.

Reflektierende Metagebilde waren zahlreiche "Götter" des Altertums
(nicht alle, aber die meisten sind nichts anderes gewesen
- wie übrigens auch viele "Heilige" des katholischen Glaubens).

Deren an vielen Orten aufgestellte, immer sehr ähnlich aussehende
Standbilder hatten den Zweck, aufgrund der Verehrung (Anbetung)
durch möglichst viele Menschen kraft deren Gedanken auf der Meta-Ebene,
auf welcher unsere Gedanken zeitweilig als Feinstoffgebilde materialisieren,
ein Abbild der betreffenden "Gottheit" zu erschaffen,
welches dann als Kraftreflektor diente.

Dies war im Altertum die eigentliche Funktion der "Götzenbilder,"
und solche Metareflektoren sind durchaus wirkungsvoll gewesen.
Mochte das einfach Volk davon auch kaum etwas ahnen,
so war es Herrschern und Oberpriesterschaft doch sehr gut vertraut.

Darum zerstörten beispielsweise die alten Israeliten die Götterbilder
der von ihnen in Palästina unterworfenen Völker;
und andere, wie Babylonier, Assyrer oder Perser,
brachten erbeutete Götterstatuen in ihren eigenen Tempeln unter. I

mmer ging es darum, die gegnerischen Kraftreflektoren zu neutralisieren,
wenn nicht gar zu vernichten.
Die Kirche folgte diesem Beispiel aus demselben Grund.

Das Prinzip der Metareflektoren hatte auch später in abgewandelter Form
weiterhin Bedeutung und hat sie bis in die gegenwärtige Zeit,
Isais kommt als "Meta-Gottheit" eindeutig nicht in Betracht.

Selbst intensivste Gedankenkräfte der wenigen Menschen,
die sich ihr zuwandten - die überhaupt von ihr wußten
- wären außerstande gewesen, ein ausreichend starkes Metagebilde
zu produzieren, denn dies bedarf der Ballung zumindest mehrerer
tausend Gedankenprojektoren (Anbeter).
Auch ist die ganze Konzeption von Isais jener
von Metagebilden grundlegend verschieden.

Die zur Isais gehörige Glaubensgrundlage ist im ersten
Teil der IsaisOffenbarung niedergelegt.
Die para-/kosmologische Basis entspricht fast bis ins Detail der
des Ilu Ischtar und der des Karthager-Buchs oder auch
der Jovian-Offenbarung (Teil der Ur- Johannes-Apokalypse).

Da die Isais-Offenbarung bereits vollständig wiedergegeben wurde,
genügt es an dieser Stelle, nochmals knapp anzumerken,
daß die Grundlage der Isais-Mythe im Glauben an einen
umfassenden jenseitigen Überkosmos besteht,
von dem aus Wesen des Jenseits - wie eben Isais im Diesseits
wirksam werden können und dies auch tun;
daß zugleich eine permanente Auseinandersetzung zwischen
den Mächten des Lichts und den Mächten der Finsternis stattfindet,
die sich auch auf einen Kampf um die Vorherrschaft auf der Erde erstreckt.

Die widerstreitenden Mächte sind auf der einen Seite die Hölle,
die Macht der Finsternis. Deren Herr der EI Schaddai-Jahwe des sog.
Alten Testaments der Bibel ist - dieser ist demnach also kein Gott,
sondern im Gegenteil der oberste Teufel
(siehe dazu auch im NT die Spur Johannes 8,44).

Auf der anderen Seite stehen die göttlichen Kräfte des Lichts,
als deren höchste Verwirklichung auf Erden die Menschwerdung Christi
zu sehen ist.
Zu den Mächten des Lichts zählen aber auch viele gutartige Wesen
verschiedenster Art.
Auch verstorbene Menschen beteiligen sich, als nun mehr jenseitige Wesen,
an diesem Kampf.
Eine "Reinkarnation" gibt es also nicht.
Nach dem irdischen Sterben setzt sich das Leben im Jenseits fort,
ohne daß ein Verlust des persönlichen Ich-Bewußtseins stattfände.

Den maßgeblichen Systemen folgend, ist Isais ein jenseitiges Wesen,
das auf Seiten der lichten Macht eine hervorragende Rolle in
dem geschilderten Kampf innehat.
Dieser Streit wird, wie schon gesagt, nicht allein auf der Erde
und nicht nur um diese ausgetragen.
Daher sind auch Wesenheiten wie Isais nicht ständig hier "im Einsatz."

Die Erde stellt aber insofern einen besonderen Zankapfel dar,
wie der Teufel (der Schaddain), unsere Weit zu besitzen beansprucht,
um sie in ein Abbild seiner Hölle umzuwandeln.
Überdies benötigt er Blut- und Brandopfer an Mensch
und Tier zur Mehrung seiner Kräfte.

Dies greift in die Geschichte der Tieropfer und Ritualmorde,
die beinahe so alt wie die Menschheit ist.
Sogar die Kreuzigung Christi ist hier einzureihen;
darum wurde Christus, entgegen der Üblichkeit bei Kreuzigungen,
angenagelt - weil bei einem Menschenopferritual Blut fließen mußte!

Blut- und Brandopfer an Mensch und Tier, wie auch Frauenhaaropfer,
sind die Kraftquellen der höllischen Finsternis.
Das Blutopferritual liegt auch dem Schächten von Tieren zugrunde,
nicht nur im Judentum, ebenso im Islam (Halal-Schlachten)..

Und weiter heutzutage: Metzeleien durch jede Art von Waffen in
ungezählten Kriegen, Attentate mit oder ohne Selbstmord
- das alles stärkt die finstere Macht.
Morde sind in der "modernen westlichen Gesellschaft"
ohnehin allenthalben an der Tagesordnung
- immer öfter auch an Kindern, meistens Mädchen,
was möglicher-weise kein Zufall ist.

Aus der Perspektive der Isais und ihrer Anhängerschaft,
leben wir jetzt schon im Vorhof der Hölle.
So, wie es der Prophezeiung entspricht, denn erst wenn
der Satan fast vollständig alle Macht auf Erden an sich reißen konnte,
weil verworfene Menschen finsteren Geistes ihm dazu dienen,
erst dann wird es ein jähes Ende nehmen
- mit ihm und allen seinen Knechten der Finsternis.

So steht es in alten Texte geschrieben, ganz ähnlich auch noch
in der Johannes-Apokalypse des Neuen Testaments.
Der große Endkampf, die "Hermageddon-Schlacht,"
bahnt sich gerade in diesen Jahren offenkundig ihren
Weg in die Menschheitsgeschichte.
Dies ist ein zentraler Bestandteil des Isais-Aspekts.


Das also wäre in skizzierter Form das Szenario,
in dem Isais auf Seiten der lichten Kräfte agiert.
Wie tut sie das, was wirkt, das bewirkt sie?
Ein kleiner Teil dieser komplexen Frage beantwortet sich schon
ganz allein durch diese Zeilen, bezeugt deren Erscheinen doch,
daß es Menschen gibt - vermutlich gar nicht so wenige -,
die sich für Isais interessieren, sich womöglich durch sie angesprochen
fühlen und also auch ihre Partei ergreifen
- was wiederum heißt, daß Menschen durch Isais die lichten Kräfte
unterstützen wollen und dies vielleicht auch tun.

In dieser Wirkensweise - von einem zum andren und von
diesem zum nächsten - in der Bildung von beinahe persönlichen
Beziehungen, scheint eines der markanten Vorgehendprinzipien
der Isais zu liegen.

Stets wendete sie sich einzelnen zu, die dann wiederum
weiterführten, was von ihr ausging.

Wir können vielleicht sogar sagen: Isais sucht sich "ihre Leute" aus;
wobei die unfehlbare Gesetzmäßigkeit der Schwingungsaffinität
zum Tragen kommt.
Zu Isais fühlt sich nur hingezogen, wer die adäquate Eigenschwingung hat.

Und da dies aus quasi "hyperphysikalischen" Gründen gar nicht anders
möglich ist, kommen auch niemals Irrtümer vor.
Somit könnte es beispielsweise (rein theoretisch gesprochen)
auch kaum eine um-fassende, gar missionierende, "Isais-Religion" geben.

Die "IsaisSchwingung" ist in der Eigenschwingung des einzelnen vorhanden
- von Ewigkeit her - oder nicht.
Wer sich also von Isais angezogen fühlt, ob Mann oder Frau,
ist Isais auch wesens- und schwingungsverwandt.

Anderenfalls würde er oder sie sich gar nicht näher für dieses Thema interessieren.
Darüber wird noch näher zu sprechen sein,
nach dem wir die andere Ebene beleuchtet haben,
nämlich die jenseitige, auf der Isais wohl in anderer Weise wirkt.

Viel können wir davon freilich nicht wissen,
können nur Rückschlüsse aus diesen Aspekt erhellenden Überlieferungen ziehen.

Der Kampf zwischen Licht und Finsternis wird, so heißt es,
zu einem großen Teil in den Sphären des Überkosmos ausgetragen,
besonders in jener alles, auch unseren Kosmos, umfangenden
und durchdringenden Generalschwingungsebene, die "das grüne Land" genannt wird.

Da hat Isais, zusammen mit anderen Wesen des Lichts, vermutlich vieles zu tun,
wovon wir uns keine genaue Vorstellung bilden können.

Eines nur wissen wir darüber sehr gut, sofern wir den entsprechenden
Texten glauben schenken wollen, und dieses eine ist,
daß die auf Erden verstorbenen Anhänger der Isais "drüben"
mit ihr gemeinsam den Kampf weiterführen.
Denn jene, so heißt es, die Isais' Getreue sind, kommen nach dem
irdischen Sterben zu ihr, um von dort aus mannigfaltig weiterzuwirken.

Bleiben wir jedoch auf der Erde, in unserem hiesigen Leben,
um zu schauen, wie die Isais-Verbindung zustandekommt, resp. sich entwickelt,
wenn wir wiederum annehmen, was überliefert ist.

Nochmals zitiert sei nun der bekannte 'Hymnus', denn dieser beinhaltet viel.
Er lautet in der Übertragung in neuzeitliches Deutsch:

Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht,
kommst Du herbei, Schwester Isai', die Du immer
uns gesehen, die Du unser stets gedacht.

Zunächst: Warum aus dem Lichte des Mondes?
Isais ist nie als ein Wesen der Nacht oder des Dunkels in
Erscheinung getreten; sie kam stets, so heißt es,
aus der Morgendämmerung oder dem Morgenrot,
der Abenddämmerung oder dem Abendrot.

Der Schlüssel zu diesem anscheinenden Rätsel ist der Mond!
Schon die Upanischaden der alten Arier wissen zu lehren:
"Der Mond ist das Tor zur jenseitigen Welt." Darum geht es.
Der Mond gilt hier als "spiritueller Transmitter."


Im Gegensatz zu allen anderen, rein anorganischen, Himmelskörpern,
besitzt der Mond demnach einen "Astralkörper."
Er ist insofern wirklich ein Tor zur jenseitigen Welt.
Das Licht des Mondes ist somit auch mehr als ein Widerschein.

Gewiß, Mondschein ist reflektiertes Sonnenlicht.
Aber woraus besteht Sonnenlicht?
Die neuzeitliche Wissenschaft entdeckte den "Sonnenwind"
und pflanzte auf dem Mond sogar Auffangsegel zur Messung
der Sonnenwindpartikel auf. Da ist also mehr.

Alte Völker wußten dies längst, und jedem,
der durch Isais belehrt wurde, ist es bekannt.

Den Hymnus und das Bild der Isais dem Monde entgegenzudenken
gedanklich zuzusenden -, bedeutet, den Kontrakt mit ihr herzustellen.
Es handelt sich dabei um kein Gebet, denn Isais will nicht etwa angebetet sein.

Vielmehr ist es wiederum ein Vorgang, den wir,
um ein Wort dafür zu haben, hyperphysikalisch" nennen wollen.

Was geschieht dabei:
Worte und Bild, in unseren Gedanken ausgeformt,
durchziehen zunächst die Meta-Ebene.
Dank der affinen Schwingung, die jene winzigen Teilchen tragen,
welche die Wissenschaft Sonnenwind nennt,
bleibt das Gedankenbild der Isais nicht auf der Meta-Ebene haften,
sondern wandert, durch den bewußt gesprochenen oder gedachten
rhythmischen Hymnus "auf Kurs" gehalten, zum Mond.

Dort gleitet diese "Gedankensendung" durch den Grobstoff des Mondes
hindurch und in dessen "Astralkörper" hinein.
Und dieser ist wie ein "Briefkasten zum Jenseits. "

Isais, die wohl seit Jahrtausenden ihren "Mondbriefkasten" unterhält,
empfängt also ihre "Post." Ist deren Schwingung adäquat,
so wird sie den "Brief" beantworten.

Da Zeit "drüben" in den Sphären des Jenseits ein anderer Begriff ist
als bei uns im Irdischen und Isais "eine Menge zu tun" hat,
kann die Antwort früher oder später erfolgen
- doch sie erfolgt sicher, wollen wir den überlieferten
Berichterstattungen glauben.

Aus dem Lichte des Mondes, aus dem Dunkel der Nacht,
Diese Worte wären damit gedeutet.

Doch weiter: Kommst Du herbei, Schwester Isai',
die Du immer uns gesehen, die Du unser stets gedacht.

In diesen Zeilen ist zunächst das Verhältnis geklärt, weLches Isais
zu den ihr zugetanen Menschen hat; es ist ein geschwisterliches.

Dann aber wird gesagt, daß jene, die sich Isais zuwenden,
ihr von Ewigkeit her nahe sind.
Um dies ganz zu verstehen, ist die Lektüre der Parakosmologie notwendig.

Dies drückt gleichsam die Voraussetzung der persönlichen Schwingungsaffinität aus.

An diesem Punkte wollen wir schließen.
Jede Leserin und jeder Leser wird nun schon merken, wird spüren,
ob jene unverkennbare Schwingungsaffinität sich regt
- und vielleicht auch, ob da plötzlich ein Gefühl aufkommt, das zuraunen will:

Diese Sätze sind doch sehr vertraut, dies:
Aus dem Lichte des Mondes ... Denn gibt es auch keine "Reinkarnation,"
so doch sehr wohl das zeitweilige Nahesein wesens- und seelenverwandter Menschen,
die einstens schon auf dieser Erde lebten und von ihrem Wissen
einiges weitervermitteln - ganz aus der Stille.

Hoffnung!



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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#5

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 08.06.2010 22:00
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Nun haben wir den Isais-Aspekt ein wenig behandelt.
Gewiß, erschöpfend konnte dies nicht sein, doch alles was daran
bedeutsam ist, wurde mit ernsthaftem Sinn beleuchtet.

So soll noch an eines erinnert sein
- an den einzigen aller Isais zugeordneten Texte, der,
neben der Isais-Offenbarung, auf weitgehend sicherem Boden steht.
Es sind nur wenige Verse, doch gut zu lesen in schwieriger Zeit.
Isais' Spruch an die Ritterschar :

Hoffnung

-Durch Eisenzeiten werdet ihr gehen, durch grausame, harte, ohne sonniges Wesen.
Es darf euch nicht schrecken. Denn härter seid ihr.
-Durch hohle Leere werdet ihr gehen, durch Stunden anscheinend verlorenen Sinns.
Es darf euch nicht lähmen. Denn sinnreich seid ihr.
-Durch steinige Wüsten werdet ihr gehen, trostlos und ohne Beschirmung.
Es darf euch nicht quälen. Denn Trost euch und Beschirmung seid ihr.
-Durch wütende Stürme werdet ihr gehen, alles, so scheint es, reißen sie fort.
Es darf euch nicht machen klagen und zagen. Denn reich seid im Inneren doch ihr.
-Durch rohe Gebirge werdet ihr gehen, mitleidlos, schroff das Gestein.
Es darf euch nicht hindern. Denn zäher seid ihr.
-Durch das Leid der Enttäuschung werdet ihr gehen, bereitet durch Menschentum.
Es darf euch nicht beugen. Denn wahrhaft seid ihr.
-Durch mannigfach Drangsal noch werdet ihr gehen und doch stets obsiegen.
Denn die Hoffnung seid ihr. Und recht vertrauend.
-Hoffen zieht an.. meine und der Götter Kräfte. Dies merkt drum:
Allzeit Hoffnung sei stark. Nichts dann könnt euch bezwingen.




. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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#6

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 30.09.2010 00:33
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

"Gebote der ISAIS":

1.1
Wisset:
Waffe und Wehr euch machtvoll
Sind die Gedanken,
rechtgebraucht.

1.2
Bilder eure Gedanken all sind –
Jenseits kann’s sehen.
Worte eure Gedanken sind –
Jenseits kann’s hören.
Als zielvoll Gebet,
hoffend als Wunsch –
oder unwollent getan.

1.3
Gesehen werden alle Gedanken,
aufgefangen von dem,
dem sie frommen.
Solche Macht wird entsprechen.

1.4
Finstere Gedanken darum
kennet keine,
sonst Finsternis ruft ihr herbei
in arger Gestalt, Teufel oder
verkommene Geister.

1.5
Im Kampfe sogar – dies lernt –
haltet frei euch von bösen
Gedanken.
Arm der Verworfne, der Arge,
den ihr bekämpft.
Gedenkt zu ihm Mitleid,
wenn auch die Stunde nötigt
zum Streit.

2.1
Wisset:
Das die Gefühle, die sollt
ihr nicht kennen:
Hass, Rachsucht, Vergeltungswut,
Zorn, Neid, Missgunst, Ärgernis,
Streitsucht, Misstrauen, Unduldsamkeit.
Furcht niemals habt vor der
Macht des Bösen.
Und tut Schimpf keinem an.
Denn all solches zeugt Finsternis.

2.2
Doch sollt ihr auch nicht
tatenlos zuschaun dem Wirken
des Bösen.
Sollt auch sein nie lau, nie
träge, nicht abwartend, dass ein
anderer was ihr tun könnt tue.
Acht gebt:
Auch heftigster Kampf kann
Gelingen ohne finstre
Gedankenschwingung.

3.1
Wisset:
Machtvoller Schutz und
Machtvolle Waffe sind da
durch lichte Gedanken.
Drum sollt allen Wesen zunächst
Ihr freundlich begegnen.
Ob Mensch oder Tier,
Geist oder Dämon.
Freund sein könnte einjedes.
Lichte Schwingung wirft
Lichtes zurück.
Wo Höllenmacht Gift drinnen
steckt, merkt ihr’s bald.

3.2
Erstens alles Gute bloß denkt.
Ist drüben stark das Arge,
gewahrt ihr’s zur rechten Zeit.

3.3
Lichter Schwingung gute Kraft
Widerhall findet fast überall.
Selbst in der Wüste der Löwe
und im Walde der Wolfs
greift so euch nicht an.

3.4
Habt ihr erkannt indes
Finstermachts Zeichen,
schreitet hurtig zur Wehr.

4.1
Wisset:
In all den Welten und
Weltenheiten,
diesseits und jenseits der
Spiegel,
Immerkampf tobt zwischen
Finsternis und Licht,
zwischen guten und bösen
Wesen:
Den Helden des Lichts und
Den Knechten der Finsternis.

4.2
Einjeder steht inmitten des
großen Kampfes.
Wissend oder unwissend,
teilhabend oder duldend.

4.3
Im Geiste die Stärksten auf Erden
Bloß sind berufen auf das Feld
dieser Schlacht.
Die übrigen Lichtpanzer mögen
Sich bilden durch Bravheit und
reine Gedanken.

4.4
Und bedenked:
Nicht fern sind des Jenseits
Grenzen. Nah ist der Spiegel.
Durchwoben vom Jenseits die
diesseitige Welt.

5.1
Wisset:
Spiegelgleich zwischen Jenseits
und Diesseits die Grenzen.
Diesseits erkennet bloß Spiegelbild;
doch Jenseits klar blickt hindurch,
leicht kann eindringen auch
in Diesseitswelten.

5.2
Erdenwesen, seht das Jenseits
nicht vor irdischem Sterben,
so das Geheimnis ihr nicht habt
von Wodins Speer und
von Ischtaras Spiegel,
wie ich euch, meinen Getreuen,
gegeben.

6.1
Wisset:
Ewig währt aller Wesen Leben.
Wiedergeburt ist in den Reichen
des Jenseits.
Unsterblich seid ihr.

6.2
Doch sind die Jenseitsreiche alle
Verschieden.
Grünland allein, was weite, große,
alles umschließt.
Eine Schwingung dort vorherrscht –
Allen Arten gemäß.
Sie ergibt nur eine Farbe: Die grüne.

6.3
Um die Erdenwelt, dicht,
liegt Nebelheim.
Jenseits und Diesseits
vermengen sich da.
Arge Wesen oft angreifen
von dort aus die Menschen.

6.4
Ihr, meine Getreuen,
besitzt den Speer.
Sollt drum die Kämpfe in
Grünland nicht scheuen
noch das Ringen in Nebelheim.

6.5
Ihr, meine Getreuen,
die ihr besitzet Ischtaras Spiegel,
sollt ihn anschauend benutzen,
hineinwirken in Grünlands
Gefilde.

6.6
Denn Streiter ihr seid
Auf dem Grad zwischen
Diesseits und Jenseits.

7.1
Wisset:
Auch gab ich euch höchste Macht;
Den schwarzlila Stein.
Von der Ursonne Strahlenball
wirkmächtig geschliffen.

7.2
Gab euch dazu von meines
Hauptes Haaren,
den Stein sorgsam
einzuhüllen darin.

7.3
Wohl bewahrt für die Stunde
Der Zeit!
Der Stein bringt das
goldene Reich.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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#7

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 30.09.2010 00:39
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Aus: http://www.allmystery.de/themen/gg7769

Die Mythologie um Isais und den heiligen Gral.


Isais kehrte zu den Göttern zurück und befragte sie.
Sie händigten Isais den Stein"Ilua" aus und segneten die Sache ab.
Isais brachte den Stein zum Untersberg und versteckte ihn dort.
Odin brachte den anderen Stein"Garil" zu einer Ritterschaft
die ihn in einer Figur Namens Baphomet versteckte.
Daher drückt Baphomet das männliche und weibliche aus
und versinnbildlicht das Geheimniss.

Den dargestellten Baphomet von heute ist ein entarteter Entwurf von Eliphas Levi
(1816-1875).
Die Suche nach dem heiligen Gral deutet auf die Suche
nach dem männlichen Stein"Garil"(Gral).
Auch die Suche der Herren vom Schwarzen Stein deutet auf die Suche hin.
Die Herren vom schwarzen Stein(DHv.SS) ein verborgner Zweig
der auf die Templer zurückgeht und sich am Untersberg mit
Persönlichkeiten des 3.Reiches traf um den weiblichen Stein "Ilua" dort zu finden.



SI VIS PACEM,PARA BELLUM!

Im Anhang sieht man Baphomet wie wir ihn kennen den Entwurf von Eliphas Levi,
aber auch hier erkennt man das männliche und weibliche
und den Hinweis auf die beiden Steine.
Im Templerprozess wollte die Kirche nichts anderes als das Geheimnis
erpressen und es ging nicht darum das die Templer ein Dämon anbeteten.

Die Erklärung Baphomets in der Mystik:
Baphomet ist ein panheistisches und magisches Bild des Absoluten!
Die Fackel zwischen den beiden Hörnern stellt die Synchronizität
und gleichgerichtete Intelligenz der Dreiheit dar.

Der Bockkopf ist ein synthetischer Kopf und vereinigt Eigenschaften
des Esels, Hundes sowie Stieres und bedeutet Verantwortlichkeit der Materie allein.

Die Hände sind menschlich,um die Heiligkeit ihrer Arbeit zu zeigen.
Sie machen nach unten unten oben das Zeichen der Esoterik
um den Eingeweihten auf das Stillschweigen hinzuweisen.

Sie zeigen auf zwei Mondsicheln um die Indifferenz des Kosmos zu betonen
und gleichsam vor der spaltenden Dualität zu warnen.

Der untere Teil des Körpers ist verschleiert,
ein Bild des Mysteriums der universellen Zeugung,
welche nur durch das Symbol des Hermesstabes angedeutet ist.

Der Bauch ist schuppig und grün.
Der Bock hat zwei weibliche Brüste und trägt somit von
der Menschheit nur die Symbole der Arbeit und der Mutterschaft und somit Erlösung.

Auf der Stirn sieht man das Zeichen des Makrokosmos,
das anrufende Pentagramm als Symbol für die menschliche Intelligenz,
was durch die Stellung der Fackel mit der göttlichen Flamme ein Bild der
göttlichen Offenbarung ergibt (der Verstand ordnet sich der Seele unter).

Diese vieldeutige Idol hat als Sitz einen Würfel auf eine Kugel
oder eine Kugel und einen Schemel, in neueren Darstellungen einen Globus,
um Baphomets Funktion als Bindeglied zwischen stofflichen
und spirituellen Universum darzustellen.

aratron




. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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#8

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 30.09.2010 00:51
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

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#9

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 30.09.2010 00:55
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

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#10

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 03.10.2010 23:03
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Isais

Beschreibung:

Isais ist nicht Leitgestalt irgendeiner Religionsgemeinschaft oder Sekte.
In keinem Schlosspark stehen Marmorstatuen von ihr und keine
antike Tempelruine zeugt von ihrer Verehrung.

Überdies ist ihre Geschichte so vage überliefert,
dass kaum Ersthandquellen zur Verfügung stehen.
Anscheinend hat sie in dieser Welt nur wenige Spuren hinterlassen.

Daher ist Isais als Wesenheit schwer zu erfassen.
Während sie manchmal wie eine alte Göttin (besser gesagt Großengel) erscheint,
handelt es sich wohl eher um eine Dämonin.

Wie bereits unter „Kuthagracht“ erwähnt ist der Begriff „Dämon“
in der Ilu-Lehre generell nicht negativ belegt.
Viel mehr sind die Dämonen vollkommen unabhängige Wesen
und besonders aktive Gegner der Höllengeister.

Die Verehrung der Isais wird um das dritte/vierte Jahrhundert
erstmals in den griechisch-gnostischen Isais-Bünden greifbar.

Eine herausragende Stellung nahm sie auch bei den
geheimwissenschaftlichen Templern, dem Ordo Bucintoro
und der Vril-Gesellschaft ein.

Eine eventuelle Identität mit Istara kann nach wie vor nicht
hundertprozentig ausgeschlossen werden, ist aber unwahrscheinlich.

Ohnehin wird sie im Gegensatz zur fraulichen Erscheinung der Istara
eher als „mädchenhaft“ geschildert.

Von den Herren vom Schwarzen Stein ist die Geschichte „Isais Höllenreise“ überliefert.
Demnach gelang es den Teufeln Schaddais vor langer Zeit
den magischen Stein Ilua aus Mittelreich zu stehlen. I

sais wurde beauftragt den Stein zurückzuholen, denn aufgrund
ihrer Herkunft aus dem Dämonenreich konnte nur sie in die Hölle eindringen.

Als Knabe verkleidet schlich sie in den Thronsaal Schaddais
und gewann letztendlich den Stein zurück.

Diesen brachte sie später zu den D.H.v.S.S.,
denen sie über Jahre hinweg erschien.

Mehrfache Beschreibungen gibt es über das Phänomen,
dass die Haarfarbe der Isais sich unter freiem Himmel
mit dem Tageslauf kontinuierlich von Hellblond über Rot und Braun
bis zu Schwarz wandeln konnte.


Wesenszüge:

Über das Wesen der „Göttin“ Isais schrieb einmal der Gnosis-Forscher
Leisegang in einer Skizze, sie gleiche einem anmutigen jungen Mädchen,
dass sich bevorzugt in Knabenkleidung zeige und ein wenig
der „weibliche Till Eulenspiegel“ einer anderen Weltensphäre sei.

Dies trifft die Persönlichkeit der Isais bestimmt recht gut.
Isais hat die Knabenverkleidung ursprünglich um eines
bestimmten Abenteuers (Isais Höllenreise) willen angenommen.

Ihr Eulenspiegel-hafter Aspekt wird besonders beim Studium
von mythologisch weniger bedeutsamen Texten deutlich,
die bisher nicht für die Veröffentlichung aufbereitet worden sind.

Isais ist also keine strenge „Göttin“.
Nichts an ihr ist herrisch oder gar furchterregend.
Sie scheint auch eher mädchenhaft als eigentlich fraulich.

Isais ist keine Ischtar oder Aphrodite.
Ihre Faszination geht aber wohl gerade von dieser beinahe
menschnahen Lebhaftigkeit aus, aber sicherlich auch von der
rein äußerlich hübschen, jedoch nicht übermäßig erhabenen,
Erscheinung, die es den Menschen leicht macht,
eine Beziehung zu dieser Wesenheit zu entwickeln.


Geschichte:

Der geschichtliche Hintergrund der Isais – oder Isaie
– ist nicht ganz einfach zu erfassen.
Die überlieferten Zeugnisse sind spärlich gesät und überdies
häufig bruchstückhaft.

Das erste kann als Indiz für eine nur geringfügige Bedeutung
dieser „Göttin“ gewertet werden – das zweite hingegen könnte bezeugen,
dass seit jeher eine besonders geheimnisvolle Bewandtnis mit ihr verbunden war.

Wo immer die „Göttin“ Isais in Erscheinung tritt,
sind auch Geheimbünde mit im Spiel.

Dies erleichtert die Suche nach den Quellen naturgemäß nicht.



Assyrische Isais:

Erstmals belegbar wird eine „Göttin“ Isa-Is als persönliche Schutzgöttin
Teglath Phelesers I., Großkönig von Assyrien.
Da später der Tempelritter Hubertus Koch seine erste Erscheinung
der „Göttin“ Isais in der Nähe assyrischer Ruinen empfangen haben will,
scheint die Verbindung nahezuliegen.
Es ist denkbar, dass Isais (Isa-Is) aus der ursprünglichen
nordassyrischen Götterwelt entstammt, welche später durch die
verwandte sumerisch-babylonische fast völlig überlagert
und schließlich aufgesogen worden sein dürfte.
Wäre dies der Fall, könnte Isais (Isa-Is) eine altassyrische Hauptgottheit
gewesen sein. Allerdings bestehen dafür keinerlei greifbare Hinweise.


Phönizische Isais:

Das nächste Mal begegnet man Isais als „Isaiet“ sporadisch bei den Phöniziern
(Vorfahren der Karthager).
Und zwar als Tochter der Astarte, der Göttin der Morgenröte.
Die Spuren sind indes gering.
Ein bemerkenswertes Indiz für ein Weiterwirken der Isais (Isaiet)
könnte aus einer Bilddarstellung der Königin Isebel geschlossen werden.
Isebel wird dort mit einem für die damalige Zeit ungewöhnlichen kurzen
Haarschnitt gezeigt, der eventuell ein Anzeichen für Isais-Verehrung
sein könnte, obschon dies eine gewagte Spekulation ist.
Jedenfalls ist kurzgeschnittenes Haar wohl immer ein Zeichen
der Isais-Priesterinnen gewesen.
Allerdings ist bei der bewussten Isebel-Darstellung nicht zu erkennen,
ob sie den für den „Isais-Kopf“ charakteristisch betont seitlichen Scheitel hat.
Doch das Geheimnisvolle hat anscheinend immer zu Isais gehört,
weshalb manches um diese Gottheit und ihre Anhängerschaft
wahrscheinlich stets unergründet bleiben wird.


Griechische Isais:

Erst sehr viel später, etwa im 3. bis 5. Jahrhundert nach Christus,
tritt Isais erneut in Erscheinung.
Diesmal in griechischen Geheimbünden, die nicht selten
als gnostisch bezeichnet wurden.
Sowohl unter dem Namen Isais wie auch „Isaie“ (letzte Form häufiger),
wird sie in gewisser Weise zu einer geheimen Führerin jener Griechen,
die ihre Tradition in den Wurzeln Homerischer Größe sahen
und namentlich im Vordingen von Judentum und Christentum
eine Bedrohung für ihre Identität erkannten.

Für die „griechische Isais“ finden sich vier unterschiedliche
Herkunftsdeutungen, die von verschiedenen
Isais-Bünden angenommen wurden.

1. Isais (Isaie) als die jüngere Schwester der Göttin Athene,
von Zeus zur Errettung des wahren Griechentums heimlich gesandt.

2. Isais (Isaie) als ersts „verborgenes“ Kind von Isis, gezeugt mit Seth.
Als besondere Schutzgeister der Isais werden die ägyptischen Göttinnen Bastet
und Sechmet genannt sowie der phönizische Moloch
(was aber auch ein Missverständnis sein kann und womöglich den
geflügelten Stier Babylons und Assur meint).
Für diese Version lassen sich jedoch konkrete Spuren finden.

3. Isais (Isaie) als Tochter von Pallas Athene und dem Gotte Apollon.
Nach dieser häufigsten Darstellung opferte Athene ihre Jungfräulichkeit,
um mit Apollon ein Wesen zu zeugen, dass dem alten hehren Griechentum
in der Not beistehen möge, und zwar aus dem Geheimen heraus wirkend,
wie die damaligen Zeitumstände dies erforderten.

Mit dieser „griechischen Isais“ wird auch erstmals etwas über den Isais-Kult bekannt.
Er ist durchaus lichtvoll und kennt keine Blutopfer.
Auch die sonst im alten Griechenland üblich gewesenen Tieropfer
kommen nicht vor, solche sind sogar ausdrücklich verboten.

Der „Isais-Kult“ bestand wohl vor allem darin,
dass Szenen aus den Geschichten der Isais in dramatisierter Form nachgespielt wurden
– stets in einer Anrufung um Beistand mündend.
Ferner darin, dass junge Mädchen und Frauen, die Isais-Priesterinnen wurden,
ihre langen Haare abschnitten und den kurzen „Isaiskopf“ annahmen.
Die abgeschnittenen Priesterhaare wurden in speziellen Gefäßen oder Schreinen
aufbewahrt, wo sie quasi als „Antennen“ ins Jenseits, zur Götterwelt
und somit zu Isais dienten.

Außerdem gab es verschiedene magische Räucherpulver, die aus Mineralien
und getrockneten Kräutern hergestellt wurden.

Die griechischen Isasi-Geheimbünde hatten es bis ins 5. Jahrhundert hinein
wohl zu einigem Einfluss gebracht, konnten aber weder das Vordringen
der jüdisch-christlichen Religion aufhalten noch die zunehmende
Einwanderung Fremder nach Griechenland verhindern,
durch welche das Wesen von Volk und Land und sogar der Sprache sich veränderte.

Das alte Griechentum Homers, das schon damals längst nicht mehr bestand,
erlosch unwiederbringlich. Auch Isais konnte daran nichts ändern.


Deutsch-Germanische Isais:

Um 1220 erscheint erstmals die „germanische Isais“, allerdings im Orient,
wo sich der spätere Templer-Komtur Hubertus Koch mit einem kleinen
Trupp Getreuer anschickte, vom Kreuzzug heimzukehren.
Zuvor aber wollte er auf den Spuren der Kuthäer nach Mesopotamien.

Unter König Sargon II. war Samaria zu einem assyrischen Siedlungsgebiet geworden.
Auf diese Weise war der alte babylonisch-assyrische Glaubenszweig
der „Kuthäer“ nach Palästina gelangt, eine dualistische Glaubensrichtung,
die einstmals von der mesopotamischen Stadt Kuthar ausgegangen war.

Koch nahm an (was im 20. Jh. u.a. Friedrich Delitzsch bestätigte),
dass die ursprüngliche Lehre Christi mit der kuthäischen verknüpft
gewesen sein muss.
Es gab also vielleicht eine Verbindung des wahren Christentums
mit den Göttern und Lehren der Assyrer,
anstatt mit dem El Schaddai-Jahwe und dessen Lehren im
Alten Testament in der Bibel.

Auf dieser Reise durch Mesopotamien, während eines Übernachtungslagers
im Raume des alten Ninive(s), erschien Hubertus Koch jene „Göttin“ Isais,
um die es hier geht.

Sie wies ihm in seiner Vision den Weg zu einem fernen Berg im Abendland.
Dorthin solle er mit seinen treuesten Genossen ziehen, ein Haus bauen
und da warten bis sie, Isais, dort erscheinen und wichtige Weisungen
für ein neues goldenes Weltzeitalter geben würde,
dessen Weg er und die seinen der Welt bereiten sollten.


Koch identifizierte dies mit dem in der Apokalypse Johannis verheißenen
„tausendjährigen Reich“ (Kap. 20).

In fünf Jahren, so sprach die „Göttin“ Isais, werde sie zu jenem
bezeichneten Berg der alten Götter, nämlich zum Untersberg, kommen.
Bis dahin solle er mit den seinigen dort auf sie und
das kommende Werk vorbereitet sein.

Koch wusste, welchen Berg im Abendland die Isais-Erscheinung bezeichnet hatte:
Den Untersberg bei Salzburg, einen Wohnsitz der alten germanischen Götter.

Hubertus Koch stammte aus der Gegend von Linz in Oberösterreich
und hatte von dort aus schon Reisen nach West- und Norddeutschland,
wie auch ins Elsaß unternommen.

Er kannte den Untersberg also vermutlich nicht nur aus Sagen,
sondern auch vom Ansehen her.
Im Jahre 1221 erreichte Hubertus Koch mit seiner kleinen Ritterschar
den Untersberg.

Am Fuße des Berges, der heute Ettenberg heißt,
und ungefähr auf der gegenwärtigen bayrisch-salzburgischen Grenze liegt,
errichteten Koch und die seinen ihre erste Komturei.

Dieses Gebäude steht nicht mehr, doch Spuren der Sockelmauer
sind noch immer erkennbar.
Anschließend wurde ein zweites Gebäude errichtet, das sich in großer Höhe,
unmittelbar am Untersberg selbst, befunden haben muss.

Der genaue Ort ist jedoch nicht sicher überliefert.
Dieses Haus, das vermutlich nicht sehr aufwendig gebaut war,
muss als unauffindbar gelten.

Es ist wahrscheinlich erst um 1230 erweitert und dann häufiger benutzt worden.
Sicher besaß es eine unmittelbare Anbindung an eine der zahlreichen
Untersberghöhlen, denn in einer solchen ist der „Isais-Tempel“ errichtet worden,
von dem es heißt, die Ritter konnten ihn durch einen unterirdischen Gang erreichen.

Später wurde dieser Zugang von ihnen selbst verschlossen und unkenntlich gemacht.

Das erste bezeugte Erscheinen der Isais am Untersberg
fällt in das Jahr 1226.
Von da an sollten die Isais-Erscheinungen zwölf Jahre lang anhalten,
gipfelnd in der Übergabe der großen „Isais Offenbarung“ im Jahre 1238.
(Interessanterweise trifft dies zeitlich ungefähr mit den beiden
„Templeroffenbarungen“ zusammen, die 1235 oder 1236 in Karthago,
beziehungsweise 1238 in Tempelhof, dem späteren Berlin, erfolgten,
und zwar gleichfalls durch Göttinnen.)

Am Anfang der durch Isais übergebenen Worte dürfen jene Texte gestanden haben,
die unter den Titeln „Isais Erdenwandern I.“, „Vom Schwarzen Stein“,
„Isais Höllenreise“ und „Isais Ruf“ ins Ordensbuch eingetragen wurden.

Zahlreiche folgende Texte müssen als verschollen gelten.
Die erhaltenen Texte „Isais-Offenbarung“, „Isais Gebot“ und
„Isais Hoffnung“ dürfen aus der Schlussphase des
Offenbarungszeitraumes stammen.



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 03.12.2022 05:31 | nach oben springen
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#11

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 03.10.2010 23:05
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Isais-Höllenreise

Einleitung:

Die kürzere Fassung der "Isais Höllenreise" ist nicht das Original,
sondern lediglich eine knappe Zusammenfassung
– lückenhaft und leider voller Übertragungsfehler und sogar Fälschungen!

Das Original (Lange Fassung), der Gesamttext, ist umfangreich
und in vielerlei Hinsicht kompliziert.
Verschiedene Mythenwelten treffen aufeinander.
Babylonisch, Assyrisches und Germanisch, Römisches werden zu einer
durchaus homogen erscheinenden Einheit.

Wieso es zu dieser Vereinigung kam, oder ob es vielleicht sogar
eine frühgeschichtliche Deckungsgleichheit gibt, ist bislang nicht feststellbar.
dementsprechenden Überlegungen und vergleichenden Untersuchungen
würden im übrigen ein ganzes Buch füllen.
Daher würde an dieser Stelle zu weit führen,
die verschiedenen Theorien und Möglichkeiten zu erörtern.

Über Isais ist bisher viel Falsches und wenig Richtiges veröffentlicht worden.
Es besteht die Bemühung, interessierten Leserinnen und Lesern
die richtigen Texte und Bilder zugänglich zu machen.
Das erfordert Mühe, und gewissenhafte Arbeit kostet Zeit.
Deshalb sind hier zunächst nur die ersten Kapitel des Originals
von „Isais Höllenreise“ zu lesen.
Das komplette Werk soll so bald wie möglich fertiggestellt werden.

Text;

Kurze Fassung:

ERSTES KAPITEL:

1 Wie die strahlend’ Göttinnen und die heiteren
Götter in Walhall hatten fröhliche Feste gefeiert,
an schlimme Dinge nicht denkend,
da waren geschlichen gekommen Abgesandte
Schaddains, um zu stehlen den
mächtigen schwarz-lila Stein.

2 Bald anhub Klagen in Walhalls Gefilden,
weil das wirkmächtig’ Kleinod verloren.
Und keiner wusste, wie es bringen zurück.

3 Denn die Höllenwelt Schaddains ist ein eigenes
Reich. Keiner der Götter vermag’s zu betreten,
weil dort Finsternis frißt jedes Licht.

4 Ratlos waren die Götter da lange,
bis endlich Istara der Einfall kam,
die zierlich’ Isais zu bitten, zu fragen,
ob sie möchte wagen den Weg in die Höll.

5 Isais, die Maid, eig’nen Wesens ja war,
daheim in Kuthagracht und in Grünlands Weiten,
und wohl fähig, die Tat zu verbringen.

6 Beschlossen ward also, von der Götter Rat,
Isais das Werk anzutragen.
Zum Preis ihr Istara bot ihren Spiegel,
und Wodin seines Speeres Spitze als Dolch.
Auch sollt’ sie in Walhall Gastrecht erhalten
für immer und alle Zeit.

7 Als Isais dann auf Widar kam,
dem leuchtenden Flügelroß, von ihren
Panthern Ohm und Olah begeleitet,
unterbreitet’ Istara den Handel.

8 Als Knab’ müßte sich die Isais verkleiden,
weil kein Weib kann unbeschadet die
Höllenwelt erreichen.
Ablegen müsst sie das schöne Gewand und das
Prächtige Haupthaar sich kürzen.

9 Um des Guten Willen,
das zu vollbringen es galt, Isais willigte ein.
Begab sich an vertraute Stätte und tat zum Werk,
was zu tun ihr war.

10 Später erzählt’ sie allen, die ihrer Red wollten
lauschen, was auf Höllenreisen ihr widerfahren war.


ZWEITES KAPITEL:

1 Auf brach ich, von Kuthagrachts (des Dämonen-
reichs) Türmen , in Walhall gewesen zuvor,
zu beraten die Tat ( die Wiederbeschaffung des
von der Höllenmacht geraubten magischen Steins).

2 Auf brach ich, von Kuthagrachts Zinnen,
abgeworfen zuvor viel Ellen Haupthaares Last
und lang wallend Frauengewand.

3 Auf brach ich, durch Kuthagrachts Tore,
im Gurte die Speerspitze (Wodins) als Dolch;
reitend dahin auf geflügeltem Roß.

4 Durch Grünlands grenzdunkle Nebel flog ich
(durch den jenseitigen Überkosmos),
vorbei an den schwebende Inseln von Kohr.
Durch die Täler der Schatten bin ich geritten,
dem Höllenschlund entgegen.

5 Durch die Vororte Hölls schlich ich,
mich tarnend und hütend.
Klag und Jammer der Elenden schon schallt’ mir
im Ohr.

6 Hölls finstere Garden dort streiften umher,
Elende folternd und quälend.
Männer genagelt an stinkende Hölzer,
Weiber geknotet an ihrem Haar an stechende
Steine.

7 Heulen und Schreien alldort erklang.
Der Gepeinigten Sprache in Schaddains Land.
Verzehrende Feuer loderten da an vielen Orten,
im Moor und am Fels,
genährt durch wimmernde Leiber.

8 Durchwatend der Vorhöll argen Gestank,
schlich allmählich ich näher heran
zu des finsteren Pfuhles grausiger Mitte.

9 Dort die Tore waren aus Menschengebein,
verklebt mit Männerblut,
gebündelt mit Weiberhaaren,
genagelt mit Ächzen und gemauert mit Stöhnen.

10 Anstatt Wolken, dicker Rauch droben hing;
schwarz und schrecklich,
bedrängend und graus.
Nicht weit sah das Auge.

11 Nicht Blumen gab’s da und kein Gesträuch,
kein Gras, keinen Halm, keinen Baum.
Kahle Felsen bloß allein – rußschwarz –
und wabernd sumpfiger Boden.

12 Kein Tier sah ich, nicht eines.
Unholde nur und verworfene Menschen,
Aas oft mehr denn Gestalt.

13 In schwärzlichen Rauchwolken,
flatternd schwarze Gebilde kreisten.
Vogel nicht, noch Drachengetier, nicht
Fledermaus und kein schwirrender Falter;
Abscheulich plump bloß anzusehen.

14 Mit schaudern führte mein Schritt voran,
durch Schaddains dumpfe Gefilde.
Kein Sonnenstrahl, kein Sterneflimmern:
Das kalte Grauen überall.

15 Durch solch öde Stätte heimlich
steift ich umher.
Unter Hüllen verbarg ich mein Angesicht
Und vorn die vorwitzigen Locken.

16 Dem unteren Tor von Schaddains Burg
näherte ich mich mit Bedacht,
hinter manch’ Felsen mich duckend.
Doch blieb mir der Mut,
ich schritt weiter voran.

17 Torwachen mit gezackten Lanzen
lagerten da mit schwarzem Gesicht,
bluttriefend Rohfleisch schmatzend verzehrend.

18 Schaddains Zackenzeichengebild
über dem Tor deutlich prangte.

19 Dahinter schmorende Leiber hingen
an schwärzlich verkohlten Masten;
und der Boden glich bloß brodelndem Schlamm.

20 Da schlich ich hinein,
durch des Burgtores Loch.
Mein Flügelroß sah längst ich nicht mehr,
es wartet’ weit hinter dem Rauch.

21 Durch die Gassen steift ich,
in Höllenpfuhls Mitten, durchwatend ekelen Schleim.
Ging vorüber an Katen, deren Fenster waren
Vergittert mit Menschengebein.

22 Finsternis hing all über der Stätte,
schwarzer Qualm lag in de Gassen.
Alle Gemäuer trieften von Schmutz,
es sickert’ das Übel darnieder.

23 Arger Geruch in die Nase mir stieg,
von Fäulnis und Brandeshauch.

24 Sah Dinge aus kaltem Knochengeripp
und Schlingwerk aus Weiberhaaren,
verbunden mit Blut und mit Eiter.
Daraus sie sich schaffen in Schaddains Welt
ihr Gerät,
sofern nicht aus Leichen gezimmert.

25 Grell Hohngelächter oft schrillt’ durch die Gassen,
sich vermengend mit Zagen und Klagen.

26 Dumpfes Dröhnen und Gurgeln kam
aus manchen Löchern.
Kaum erahnt’ ich das Grauen dahinter.

27 Überall sah ich finstere Wesen,
streitend und miteinander zankend.
Keines, das wär gewogen gewesen dem and’ren.

28 So ging ich gebückt und verhüllten Gesichts
dicht vorbei an Brunnen voll siedenden Bluts
und fahl da scheinenden Lampen;
Männerfett speiste die Dochte aus Weiberhaar.
Dennoch blieb finster der Ort.

29 Sah hängen an manchen brüchigen Wänden,
Stallgebäude, aus dürren Knochen gefertigt.
Darinnen kauerten arme Gestalten.

30 Im offenen Hof – nicht fern ich ging –
Schaddains Knechte grausige Ernte hielten:
Fleisch und Knochen von toten Männern,
Haar und Sehnen von Frau’n,
und aller Blut in tiefen Kesseln.

31 Röhrend’ Laut vom einem Turme erschallte,
gar hässlich anzuhören.
Das kündet allen Höllenbewohnern
das leere Maß ihrer Zeit.
32 Dem hohlen Röhren, das vom Turme her kam,
musste ich folgen zum Ziel.

33 Gelangte an des Palastes Wall,
hinter dem haust Schaddai.
Auf scheuchte ich, wider Willen,
versehrte Gestalten.
Bettelnd lagen sie jämmerlich dort.

34 Des Schattenfürsten schreckliche Garden
lungerten vor den Türen.
Die waren verschlossen, bloß Rauch quoll hervor.

35 Da schritt ich weiter, den Wällen entlang,
bis ich Löcher gewahrte im spröden Gemäuer –
wie dunkele Schächte.
Ein Grimmiger Wächter je stand davor.

36 Den Speeresdolch versetzt’ ich dem ersten,
durchdringend den Harnisch aus Schieferstein.
Kaltes Blut aus der Wunde troff,
ehe er stürzte darnieder.

37 Durch eine Lücke im Wall also drang ich ein,
in Schaddains eig’nen Palast.
Drinnen war alles aus Leichen gebaut,
geschichtet, geheftet zu Wänden.

38 Hohle Gänge durchquerte ich dann,
nach einer Pforte aus klebrig’ Gewirk.

39 In eine Kammer lugt’ ich und sah:
Ausgewaidete Männer, die dort geröstet wurden.
In einer anderen Kammer das Eingewaid’
Zu klebrigen Brei wurd gerührt.

40 In der nächsten Kammer rollten Weiberköpfe
über den blutigen Boden.
Abgetrennt das lange Haar wurde zu Seilen
gewunden.
In einem weitem Raum wurden Knochen
geschliffen,
aus alledem Werkzeug gemacht.

41 Alsdann sah ich Messer sie schleifen
und Scheren und Spitzen für Lanzen und Spieße.
Hölls Werkstätten also hatt ich gesehen,
von schweigendem Grauen ergriffen.

42 Weite Höhlen durchschlich ich sodann
und gähnende Gänge –
bis endlich die Halle ich sah:
Schaddains Thronsaal.

43 Sämtliche Wände bestanden aus zuckenden
Leibern, tot nicht und auch nicht lebendig,
gemauert mit geronnenem Blut.

44 Auf seinem Throne aus Knochen und Fleisch,
der Schattenfürst zwischen Steinschalen saß,
in denen rußende Feuer brannten.
Den Boden bedeckte ein schäbig Geflecht
Aus gefallenen Frauenhaaren.

45 Er selbst, der Schaddain, ein schleimig’ Gebild’,
so hässlich und grässlich, wie kein Wort es
beschreibt,
sich eitel labte an Knochenmark.

46 Vor seinem Throne aus Knochengerüst
und einer Weibeshaarmatte,
Schaddai aufbewahrte
den schwarz-lila Stein.

47 Da trat ich ein in Schaddains Halle,
den Schreckenssaal, zurückzugewinnen
den machtvollen Stein.

48 Denn so fürchterlich ist der Schattenfürst,
sogar für seine eigenen Scharen,
daß Gesellschaft selten er kennt.

49 Vor sprang ich, ergriff gleich den Stein –
wie warm lag er mir in der Hand! –
barg ihn im Wamse geschwind
und wendete um mich zur Flucht.

50 Da war ein Gebrüll – nicht zu
schildern der Laut –
wutentbrannt vom Fürsten der Schatten.
Garden rief er, schrie Wachen herbei.
Deren erster fiel unter dem Speerspitzendolch,
dem nächsten enteilt’ ich mit Glück.

51 Die Bahn hinaus aus Schaddains Palast,
war ein Hasten, Springen und Jagen.
Die Gasse erreicht’ ich,
den pfuhligen Boden.
Auf brachen jetzt rings Kuhlen und Mulden –
abgrundtief.

52 Weiter eilt’ ich, keiner Tarnung mehr achtend,
verfolgt von den Häschern Schaddains.
Gelangte zum Tore der äußeren Burg,
den Speerspitzendolch bahnend benutzend.

53 Übersprang Fallen und Gruben,
kam hurtig voran.
Leinenhaken, nach meinem Nacken geworfen,
verfingen nicht im kurzem Haar.
Stürzt’ in Fallgruben nicht, dank leichten Fußes.

54 Die Vorhöll schon schaut’ ich,
Hoffnung gewinnend,
als mich schließlich umringten die Häscher.

55 Wie bangt’ ich da in höchster Not,
bald von Schaddains Häschern ergriffen –
da Malok kam, der kühne Held,
und die Häscher zerstampfend Rettung mir bot.

56 Auf flog ich, von Maloks Stärke getragen,
durch die Dünste, die schwarzen,
Grünlands Licht wieder schauend.

57 So wurden wir Freund:
Malok, der Held und Isais, die Maid,
unverbrüchlich.

58 Walhall dann sucht’ ich:
fand Wodins Reich
und brachte den schwarz-lila Stein.

59 So besorgt’ ich das Amt
für die grünländ’sche Heimat.
Siegesheil – es blieb mein.


DRITTES KAPITEL:

1 Ankommend in Walhalls Welt
und wiederbringend den mächtigen Stein,
die Götter und Göttinnen freudig begrüßten
Isais, die geschickte, die flinke,
die tapfere Maid.

2 Bals aber Isais in Walhall musst hören,
manch traurig sie stimmend Gemurmel:
Weshalb denn sich das Mädchen hab als Knabe
verkleidet? Warum ihr fehle das lange Haar,
das bezeichnet des Weiblichen Würde.

3 Bekümmert Isais von Walhall schied,
sich still begebend nach Kuthagracht.
Lang saß sie dort weinend auf eines Turmes
Höhe, allein ihr Panther bei sich.

4 Aber es naht’ sich der traurigen Isais mit traulicher
Stimme: Allvater selbst, in Adlers Gestalt.

5 Und sprach zu der Isais dies:
Sei traurig nicht, zarte Freundin Isai’!
Noch nicht ist getan alle Tat.

6 So du willst, geb ich Dir zurück all’ was du hast
gegeben, opferbereit in der Not.

7 Da sah Isais zu dem Adler hin, durch den ihr
Allvater sprach, und richtete an ihn die Frage:
Welche ist die noch offene Tat?

8 Allvater ihr darauf Antwort gab:
Schaddain, den du einmal schon hast mit Witz
und mit Kühnheit bezwungen, greift die junge
Erdenwelt an.

9 Dort leben Wesen – einstmals bei mir gewes’ne –
die deiner Hilfe bedürfen.
Einen Stamm unter ihnen, der die Sprache spricht,
die heißt die deutsche, lege ich dir ans Herz.

10 Zu diesen sollst du bringen den herrlichen Stein.
Gewinn ihn aus Walhall zurück – jetzt ist er dein!
Dir Getreue der Erdenwelt werden ihn nützen,
anzuziehen das wahrhafte Licht.

11 Und binde treu um dich eine mutige Schar.

12 Da hob sich der Adler, durch den Allvater
gesprochen, und flog heim ins höchste Licht.
In Isais zog ein von diesem Lichte –
Und treulich ging sie des geheißenen Wegs.



Lange Fassung:

1.1 Dies ist die Geschichte von Isais, der holden, welche tapfer dem Fürsten
der Finsternis trotze, in sein Höllenreich schlich und
entwand ihm unendlich kostbare Beute.

1.2 Vor langen Zeiten ist dies geschehen, fern allem Erinnern der Menschen,
zumal es sich zutrug nicht in der Menschen Welt.
Und doch schulden Isais Dank dafür die Menschen,
denn um derer willen vollbracht‘ sie ihre Tat und
ihrer gedachte sie noch weiter in späterer Zeit.

1.3 So berichten diese Lieder von Isais‘ Taten,
von ihrem Mut und von ihrem Witz; aber auch von ihrer lieblichen Schönheit.
Was einst in fernen Welten des Jenseits geschehen und ebenso
was nachher geschah in der Menschen Welt und noch kommen mag
durch Isais‘ Handeln, von alledem gibt hier nun Kunde
ein ihr getreuer Ritter, so wie er’s durch Geisterbotschaft erfuhr.

2.1 Zu wissen ist euch erst, damit ihr’s versteht, was der Götterwelt wichtig:
Zwei magische Steine sind’s, köstlich geschliffen,
welche Kräfte haben in besonderer Weise.
Garil heißt der eine, seine Kraft ist die Schwingung von männlicher Art;
Ilua der andre, dessen Schwingungsart ist weiblich.
Vom Licht der Iluischen Mächte lebt da in beiden,
gemeinsam bloß können sie wirken.


1) Gral:

2.2 Zwar bedarf die Götterwelt selbst dieser Steine nicht,
denn die Kräfte Ilu sind ja fest in den Göttinnen und in den Göttern.
Doch für der Erdenwelt Zeitalterbestimmung tut’s Not,
beide Steine recht zu verwenden.
In falsche Hand dürfen sie niemals gelangen, weil ihr Sinn sonst verdorben wär‘.
Garil und Ilua bedeuten die Macht, das Schicksal der Menschen auf Erden zu lenken.

2.3 Wenn da im Irdischen neues Licht wird gebraucht,
dann senden die Göttinnen und die Götter Ilua und Garil mit Boten zur Erde.
Auf gar geheimnisvolle Weise wird ihr Licht dort entfacht.
Und immer sind es erwählte Getreue, welche auf Erden die
Gottheit in Andacht verehren, denen das Amt wird zuteil.
Zu solchen kommen die göttlichen Boden,
überbringen die herrlichen Steine und dazu gute Weisung.

2.4 In alten Tagen führte der Steine Licht Kenhir,

1) den König von Thule, dann Sar-Kyan,
2) den König von Babylon, dann Elissa,
3) Karthagos Königin, dann den zweiten Sak-Kyan von Assyrien,
4) dann den Babylonierkönig Nabukadarsur,
5) dann Octavian,
6) Roms weisen Herrscher,

dann aber bislang keinen mehr; Augustus jedoch wird wiederkehren
als Diener der Göttin und römisch-deutscher Kaiser in neuer Zeit.

2.5 Gingen die Steine verloren, oder einer von beiden,
verfiele die Erde in tiefe Finsternis, ohne Hoffnung auf Rettung.
Denn beide Steine gemeinsam erst zeugen den lichten Strahl,
der hinauf bis zu Ilum dringt, jener unsichtbaren zweiten Sonne,
welche von Jenseits zu Diesseits das göttliche Licht läßt hernieder.

1) Gral,
2) Sagenhafter König eines altnordischen Reichs;
3) Sargon I.
4) Dido,
5) Sargon II.,
6) Nebukadnezar II.,
7) Augustus.
8) die magische (schwarze) Sonne.

2.6 Darum sind so wichtig jene zwei heiligen Steine.
Aus dem höchsten Licht Ils und der Iluhe gegeben,
den Göttern und Göttinnen anvertraut, die strahlend in Walhall thronen,
damit sie zuzeiten der Menschen gedenken und ihnen
gegen die Finsternis beistehen. – Um dies ist es zu tun.

3.1 Als weiland die strahlenden Göttinnen und die heiteren Götter
in Walhall wieder ein fröhliches Fest hatten gefeiert und
ungetrübten Sinns sich in Freude ergingen, an Schlimmes nicht denkend,
da schlichen Abgesandte des finstren Schaddain, des höllischen Fürsten
der eiskalten Schatten, unbemerkt bis zur Mitte Walhalls,
um zu stehlen die magischen Steine.
Alle beide zu fassen, gelang ihnen nicht, Ilua jedoch,
der zu oberst gelegen und am wertvollsten war in der Kammer
der heiligen Schätze, griffen die Sendlinge Schaddains
und trugen ihn fort in die grause Höll.

3.2 Dort nahm der Schaddain viele schwere Gewichte und versuchte,
den göttlichen Stein zu zertrümmern.
Da solches sich als ganz unmöglich erwies, verbarg der Finsterling
den magischen Stein nächst seinen Thrones im schrecklichen Höllenpalast,
um selber ihn zu bewachen, gedacht zu beenden die heilende Wirkung,
für alle Zeiten das göttliche Licht zu entziehen den Menschen.

3.3 Zugleich ließ, durch finstere Geister und Menschen finsteren Wesens,
Schaddain sich auf Erden den Menschen vermitteln als ob ein Gott
er wäre und behauptete gar, er wäre einzige.
Er ließ ihnen drohen mit den Feuern seiner Hölle,
und zahlreiche Menschen beugten sich ihm, brachten ihm
blutige Opfer dar und furchterfüllte Gebete.

3.4 Schlimm wirkte alles dies sich allmählich aus für die Menschen der Erde.
Einen Gott glaubten sie zu verehren, und doch war es der oberste Teufel.
Unter solchem Gift sank das römische Reiche, einstmals stolze Menschen
zwangen sich selbst auf die Knie, und bevor das finstre Äon wird zu Ende sein,
säuft Schaddain noch viel Blut und Sellenblut von etlichen Menschen.

1) Die höchste, quasi halb-persönliche Gottheit.
2) Die höchsten göttlichen Kräfte, Männlich und Weiblich.
3) „Wahl-Halle“, der selbstgewählte Raum; sinngemäß wie
Mittelreich in Ilu Ischtar u. Karthager-Buch.
4) El Schaddai/Jahwe, der „Teufel“
5) Der magische Stein mit dem des weiblichen göttlichen Licht,
Gegenstück zu männlichen Garil.
6) siehe Bibel.
7) siehe Bibel/A.T
8) Dies bezieht sich auf das astrale Licht aus den Astralkörpern
der Menschen, besonders wenn Frauenhaare geschnitten werden,
wobei es entströmt, was daher nicht geschehen soll.

3.5 Weil aber die heldische Tat ward vollbracht, von der diese Lieder singen,
wird siegen schließlich die neue Zeit, kehrt Cäsars Reich wieder
– und die Göttin wird herrschen.
Von der großen Tat gilt es nun zu sprechen, von Isais‘ Reise in die Mitte der Höll
und wie sie hat wiedergewonnen den heiligen Stein,
um ihn den Menschen zu bringen.

4.1 Als entdeckt worden war in Walhall der Verlust des heiligen Steines
Ilua und all dort erkannt, was geschehen, da hub ein lautes Klagen
an in der Göttinnen und Götter Gefilde, weil das kostbare Kleinod
vom argen Feinde ward geraubt. Und keiner wußte,
was zu tun, um es zurück zu beschaffen.

4.2 Istara schließlich, deren Geist von allen Göttinnen und Göttern
am größten und stärksten – sie steht ja am nächsten bei Il und den Iluhe,
– sprach in der hohen Versammlung, welche da tagte:
Von den Göttern und Göttinnen niemand kann hinein in des Feindes
grausen höllischen Pfuhl, weil dort Finsternis auffrißt einjedes Licht.
Eine Dämonin aber, eine lichten Wesens, uns Göttern verbunden,
vollbrächte es wohl.
Eine bestimmte ist’s, an die ich dabei denke, Isais, die Schöne aus Kuthagracht.
Diese wollen wir fragen, ob sie womöglich willens sei, den kühnen Ritt zu wagen.
Darauf sprach Wodin, sich von seinem Sitze erhebend
Wahrhaftig, wollte Isais dies unternehmen, so wollten wir sie
zum Danke zur Göttin erheben, zu einer der unsrigen, daheim in Walhall.

4.3 So wurde also beschlossen, Isais zu fragen, ihr anzutragen,
das Werk zu vollbringen.
Zum Preise böte Istara ihr an ihren einzigen Zauberspiegel,
mit dem der Blick durchstreift sämtliche Weltenheiten
und überschaut alle Zeiten; und Wodin wollte dazu ihr geben
seines Speeres Spitze, als alle Räume und Zeiten durchdringenden Dolch.
Außerdem sollte Isais auf immer Gastrecht in Wallhall erhalten,
und mehr, gar zur vollkommenen Göttin erhoben sein.

4.4 Also ward es beschlossen, also begonnen.
Nach Kuthagracht hin sandte nun Wodin seine Gedanken aus,
geflügelt in zweier Raben Gestalt, wohlbekannt in allen Weltenheiten des Jenseits.
Schnell sollte Isais die Botschaft empfangen, wohl zu folgen der Götter bittendem Ruf.

1) Ischtar/Eostar/Freyja/Venus/Aphrodite/Aschera, Aramati etc.; die Liebesgöttin,
2) Das Dämonenreich (auch Kuthärach),
3) Odin/Wotan/Marduk/Jupiter/Zeus/Indra.

Die Verwandtschaft oder sogar Identitzität dieser Götter kann als sicher gelten.
In Mesopotamien war auch die Anrede des höchsten Gottes mit dem Namen
‚Bel‘ häufig. Die Assyrer setzten diesen mit ihrem Hauptgott ‚Assur‘ gleich.
In einer Verbindung zu diesem dürfte eine der frühesten Isais (Isait)-Mythen stehen.



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"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 02.06.2014 13:31 | nach oben springen
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#12

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 03.10.2010 23:06
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

5.1 Isais, die Maid, war ganz eigenen Wesens.
Daheim wohl in Kuthagracht, fern gelegen in Grünlands Weiten,
und doch stets dem Götterlicht zugetan, wohl fähig, die erbetene Tat zu vollbringen.
Und wie Wodins Gedanken zu ihr hin flogen, nahm Isais sie sogleich wahr.
Diese sprachen vorerst nicht mehr, als sie möge sich eilends nach Walhall begeben.

5.2 Bald bestieg Isais ihr leuchtendes Flügelroß, Widar mit Namen,
rief herbei ihre beiden schneeweißen Panther, Ohm und Olah genannt,
und begab sich auf den hurtigen Weg, mit lang wehenden
Haaren und weit flatternden Röcken.

5.3 Von weitem schon sah man in Walhall sie kommen,
es freuten sich sehr alle Göttinnen und alle Götter, denn Hilfe
versprach ja die tapfere Maid, die schöne und kluge aus Kuthagracht.
Ganz besonders ward der Empfang ihr bereitet, Labung geboten
und freundliche Worte, bis Isais endlich die Frage erhob,
was es mit der Eile wohl auf sich habe, die Wodins Botschaft verkündet.

5.4 Daraufhin ergriff Istara das Wort und führte die folgende Rede:
Arges ist Walhall nun widerfahren, und Du, Isais, kannst retten,
was dringend zu retten ist.
Ilua, der lila schimmernde heilige Stein, in welchem iluisches Licht ist gebannt,
wurde von Knechten des finsteren Feindes geraubt und in Schaddains
Höllwelt entführt.
Jetzt tut es Not, den hohen Stein zu bergen, doch der Weg
ist allen Göttern versperrt, keiner von uns könnt‘ hinein in die Höll.
Du aber, stammend auch Kuthagracht, vermöchtest dies wohl zu meistern.

5.5 Isais hatte dem zugehört und entgegnete nun mit folgenden Worten:
Du, Istara, weißt doch genau, daß die Höllwelt das Wesen des Weiblichen haßt.
So wenn ich den Mut auch hätte, bliebe der Gang doch unmöglich.

5.6 Doch Istara hielt Antwort bereit, wußte dies zu erwidern:
Wohl ist wahr was Du sagst. Jedoch gibt es ein Mittel, durch das Du die Wege Dir ebnest:
Nimm an für den Ritt eine Knabentracht. Eine Kapuze benutze, sie beschatte Dein Antlitz.
Du bist zierlich beschaffen, fast für ein Kind mag man Dich halten,
warum also nicht für einen niedlichen Knaben, so Du Dich danach bewegst.

5.7 Isais aber gab darauf zurück: Es wird dennoch nicht gehen,
denn sieh‘ meine schöne Lockenfülle.
Bis zu den Füßen reicht mir mein Haar und berührt sogar noch den Boden.
Keine Kapuze reichte aus, meine Haare darin zu verstecken,
an Länge wie Dicke stehen sie den Haaren einer Göttin nicht nach.
Würde ich sie mir auch zu vielen Zöpfen flechten und feste zusammenschnüren,
bliebe die Menge dennoch so viel, daß ich mich als Knabe nicht zu tarnen vermöchte.

1) Der Jenseitskosmos, beziehungsweise eine alle jenseitigen Welten
und auch den diesseitigen Kosmos umspannende Generalschwingungssphäre,
in die sich alle Wesen bewegen können.

5.8 Nachdenklich senkte Istara den Kopf und streichelte Isais prachtvolle Haare.
Dann sprach sie erneut: Wahr ist, was Du sagst, und Frauenhaare sind heilig.
Schönheit und Reichtum an Lichtkraft sind sie, und Du, Isais,
bist darin besonders beglückt. Sünde wär’s, von Deinen Haaren ein Stück zu
schneiden. Darum wird Dich keiner ersuchen.

5.9 Da mengte sich aber Sifra(1 ein und sprach mit erhobener Stimme die Worte:
Soll Iluas Glanz in der Höllenwelt bleiben, weil Isais an ihrer Haarpracht kein
Opfer mag bringen? Es würde genügen, nur ein Stück abzuschneiden,
vielleicht gar nicht einmal allzu viel, auf das Isais sich wohl tarnen könnte
und das Werk doch noch vollbringen.

5.10 Wodin sprach streng: Isais‘ Haare sind heilig, wie es Istara gesagt.
Keiner dränge sie zu falschem Opfer. Es muß andren Weg geben,
zu erfüllen den Zweck. Darüber solltet ihr denken!

5.11 Und es dachten und grübelten die Göttinnen und die Götter keine Lösung
aber erfindend, bis Sifra zu Isais dann sprach: Was wäre, Isais, brächtest Du das Opfer,
und gleich nach dem Werk bekämest Du doppelt zurück,
so du möchtest auch dreifach, was Du jetzt müßtest lassen?
Istara und Wodin haben die Macht, Dir dies und noch andres zu schnelle geben!
Bedenke, wie wertvoll Ilua ist, der geraubte Stein voll göttlichen Lichts.

5.12 Da betrachtete Isais nachsinnend ihrer Locken Fülle und sprach:
Last zumindest uns prüfen, wie viel zu opfern vonnöten denn wäre.
Und es hantierten sie mit Isais‘ Haaren, um zu prüfen,
wie viel sich würde verstecken lassen, wie viel aber nicht könnte bleiben.
Endlich gab Sifra die schmerzliche Antwort:
Bis unter Deinen Gürtel, aber nicht mehr als bis zur Hüften,
würd‘ von den wallenden Locken Dir bleiben, die göttinnengleich
lange Haarespracht bis zum Boden indes, müßte in Mengen
doch fallen unter scharf schneidenden Klingen.
Hier reiche ich Dir einen goldenen Kamm,
prüfe noch einmal Du selbst ganz allein.

5.13 Während sinnend Isais die Haare sich kämmte, sprach sie in lauten Gedanken:
Die schönen Menschenfrauen der Erdenwelt haben der Haaresläng‘
mehr als bis an die Hüfte. In vollgültiger Hüftläng‘ will auch ich meine
Locken ganz sicher behalten.
Was darüber hinaus hängt, mag herabfallen unter schrecklicher Schneide.
Ein größeres Opfer indes kann ich nicht erbringen.

1) unbekannt, möglicherweise handelt es sich um eine der zahlreichen
Götterbotinnen aus der mesopotamischen Mythen- und Sagenwelt.
Eine etwaige Gleichstellung mit der Sif der Edda erscheint höchst fraglich.

5.14 Da kam Istara heran und sprach zu Isais die Worte:
Zu diesem Opfer drängen die Götter Dich nicht.
Wohl aber sind sie Dir dankbar dafür. Das halbe Längenmaß,
welches dir beinahe verbleibt, wird sich genügend verbergen lassen.
Sehr bald dann erhältst Du ja wieder die ganze schöne vollkommene Länge.
Außerdem schenke zum Danke ich Dir und als nützliches Werkzeug
für Deinen Weg meinen wundersamen magischen Spiegel,
der selbst mir heilig ist. Ich will ich sogleich für Dich holen.
Von nun an gehöre und diene er Dir!

5.15 Wodin trat nun gleichfalls heran, und er sprach die bedrückten Worte:
Mich schmerzt, Isais, Dein Opfer, will’s drum auch nicht mit ansehen müssen.
Doch um Iluas willen soll’s halt geschehen.
Der Schaden ist bald wieder vollständig gut.
Und zum Danke, wie auch als wirksame Waffe, vermache ich Dir meines Speeres Spitze,
die mir selbst heilig ist. Zu einem niedlichen Dolch forme ich sie Dir um,
tue es sogleich und mit eigener Hand!

5.16 Sifra brachte eine silberne Schere und sprach zu Isais die Worte:
Wende mir jetzt den Rücken zu, damit ich mit geschickter Hand von
Deiner Locken Pracht ein Stück ab kann schneiden.
Fürchte dabei aber nichts, die scharfe Schere packt gewißlich nicht mehr,
als Du hast zugestimmt.
Mit Schaudern dreht‘ sich Isais um und fühlte bald unter Tränen mit Schmerzen,
wie die scharfen Klingen in Ihren Haaren knirschten und mühsam
die füllige Lockenmenge durchtrennte bei ihren Hüften.
Bald bedeckte den Boden viel prächtigen Locken,
die reichlich unter der Schneide waren gefallen.

5.17 Hernach kämmte Isais mit goldenem Kamm, ihr bis zur Hüfte
geschnittenes Haar, welches für eine irdische Frau noch recht schön wär‘ gewesen,
einer Göttlichen jedoch sicher bei weitem zu wenig.

1) Istara und Wodin kehrten nun wieder, bereithaltend die
versproch‘nen Geschenke, indessen Sifra suchte passende Kleidung
für Isais kommenden Ritt. Isais aber sprach zu den Göttern die Worte:
Arge Last hab ich für Euch auf mich genommen,
verloren fünf Ellen von meinen Haaren, an denen ich hing.
Eure Geschenke behaltet getrost, ich mag sie nicht mehr haben.
Die verlorenen Ellen aber sollt ihr verwahren,
als Andenken hole ich später sie mir.

5.18 Darauf sprach Wodin, die Scham nicht verhehlend:
Dein Opfer, Isais, bekümmert uns wohl, verkenne nicht,
wie es ganz Walhall schmerzt.
Doch schon bald wird ja Deiner Locken Länge Dir in vollem Ausmaße wieder zuteil.
Anders steht’s da um meinen heiligen Speer.
Seine Spitze entbehr‘ ich nun mehr für immer und schenke sie Dir von Herzen gern.
Mit eigener Hand brach ich sie vom Schaft und schuf aus ihr für Dich diesen Dolch,
zierlich der Frauenhand angemessen.
Keine bessere Waffe, nächst meinem heiligen Schwert, kennen sämtliche Weltenheiten.
Ihr Stoß durchdringt jedes Feindes Panzer und nie geht er fehl.
Überdies mehr dient Dir die hehre Waffe, von einer in die andre Welt zu gelangen
und von einer in die andere Zeit.
Der Besitz dieses Dolches erhebt Dich zur Göttin.
Nimm an dies Geschenk, allein Dir ist es zugedacht.
Und Wodin legte den Dolch aus seines Speeres Spitze auf Isais‘ gefallene Lockenstücke.

1) Alle Frauenwesen – auch die Frauen der Menschen
– besitzen mit ihrem ewigen ‚Himmlischen Leib‘ (auf Erden der Astralkörper)
sehr lange Haare (im Gegensatz zu Männern);
diese sind im Jenseits unverwundbar.
Insofern widerspricht diese Dichtung den alten Mythen,
nach denen weibliches Haar außerhalb der irdischen Welt
in keinem Falle geschnitten werden kann.

5.19 Nun kam Istara heran, ihren Spiegel tragend, und sprach:
Höre, Isais, was ich Dir sage zu diesem meinem Geschenke für Dich.
Der magische Spiegel verleiht Dir die Macht, alles zu schauen in allen
Welten und zu allen Zeiten.
Nichts wird Dir fortan mehr verborgen sein, sogar die Gedanken
der Götter spiegeln sich wider in diesem kostbaren Glas.
Was der Menschen Geschicke anbetrifft, um deretwillen Ilua
Du heimholen sollst, so zeigt der Spiegel Dir zu jeder Zeit deren Vergangenheit,
Augenblick und zukünftig‘ Schicksal.
Durch den Besitz dieses magischen Heiligtums,
bist Du abermals zu einer Göttin erhoben.
Und Istara legte den handlichen Spiegel auf Isais‘ gefallene Lockenstücke.

5.20 Durch solches Tun der heiligen Götter, fühlte sich Isais gerührt
und sprach zu Istara und Wodin die Worte:
Zwar schmerzen mich die Wunden, die ich empfangen habe durch Scherenschnitte,
doch sprecht Ihr wahr, dieser Schaden wird wieder geheilt.
Eure Geschenke indes soll’n auf immer mir bleiben. So will ich’s nicht haben.
Um Ilua wiederzugewinnen benutz‘ ich sie gern und behalte auch Spiegel und Speer,
bis Ilua und Garil ihr Werk haben vollbracht für die hoffende Menschenwelt.
Dann aber sollen die Kostbarkeiten Euch wieder werden,
ich aber kehre heim in meinen Palast an Kuthagrachts fernen Ge-staden.
Es soll kein Wesen versuch zu sein, was es von Anfang nicht ist;
und mein Zuhause heißt nicht Walhall,
mag Euer Anerbieten mich auch noch so hoch ehren.

5.21 Darauf erhob Wodin seine Rechte zum Gruß und sprach mit kräftiger Stimme:
Wann immer Du willst, magst willkommen Du sein, Isais,
freundliche Maid, in Walhalls Raum.
Mein guter Wunsch begleite Dich nun. Und Istara sprach:
Auch mein Gruß sei Dir, und es begleiten Dich meine Gedanken.

5.22 Als nächstes Sifra brachte Knabenkleider, und Isais legte diese auch an:
Grünes Wams mit breitem Gürtel, gülden verziert, grüne Strümpfe dazu
und zierliche Stiefel.
An den Kragen des Wamses knüpfte Sifra sodann eine tiefe grüne Kapuze.
In dieser verstaute sie behende Isaiens quellende Locken,
welche nun drei Ellen noch maßen.

5.23 Wie dies alles geschehen, entnahm ihrem Gürtel Sifra
einen niedlichen Kieselstein und reicht‘ ihn Isais mit folgenden Worten:
Nur dieses kleine Geschenk kann ich zum Dank Dir vermachen.
Gar unscheinbar wirkt es, schaust Du es an.
Es ist aber doch ein magischer Stein, der Kräfte zu bannen vermag
und Licht spendet wo immer Du willst.
Möge vielleicht er Dir nützlich sein.

5.24 So mit allem gerüstet, brach Isais auf.
Es staunten Widar, Olah und Ohm, ihre Herrin gar so verwandelt zu sehen,
und Widar wollte anfänglich sich weigern, sie in den Sattel zu lassen.
Endlich erkannte das Flügelroß doch, daß nichts Fremdes da war.
Aber alle, Widar, Olah und Ohm, weinten ob der Veränderung
und es ließen die Tränen erst nach, als Isais ihnen auf Ehre versprach,
bald wieder ganz wie einst und zu sein.

6.1 Wie Isais auf Kuthagrachts Zinnen mit Widar ging nieder,
auf der prächtigen Mauer aus blaugrünem Kristall,
da trat ihr gleich Malok entgegen, der kühne Recke mit dem
Haupt eines Stiers und mit Flügeln wie jenen des Adlers.
Malok, der Isais stets in Stille liebte, schwollen die Augen in glühender Wut,
und der fragte die angekommene Maid mit bitterlich dröhnender Stimme:
Wer hat Dich, Isais, so zugerichtet, Dir diese Schande angetan?
Von Deines Hauptes Haaren fehlt die Hälfte der Länge,
bis zum Boden waren sie wallend, reichen jetzt nur noch an Deine Hüften.
Auch Deine wehenden Kleider seh‘ ich nicht mehr.
Vernichtung durch alle Ewigkeit will ich den Schuldigen schwören.
Zugleich will ich Lamaschuta bewegen,
Dir das Verlor’ne unverzüglich erneut zu erstatten!

6.2 Da stieg Isais herab von dem Flügelroß, trat zu Malok
und legt‘ ihre zarte Hand an die schwellende Schulter des Recken;
so gab sie ihm auf seine zornige Rede beruhigend Entgegnung:
Auch mich quält, was Du an mir siehst.
Doch es ist nur für kurze Zeit und tut Not, daß ich eine Tat vollbringen,
die Wallhall erbat, um zu erretten die Erde der Menschen.

6.3 Malok erwiderte ihr in entrüstetem Ton:
Was berührt Dich der Menschen Geschlecht und was machst Du
Dir Walhalls Sorgen zueigen?
Deine Heimat ist Kuthagracht, das stolze, das keinem Gott sich je beugte
und sich um Menschengeschicke nicht kümmert.
Schämst Du Dich etwa Deines Stamms, der Abkunft von weisen Dämonen,
daß Du den Göttern willfährst?
Diese fürchten uns – nicht fürchten wir sie!

6.4 Isais gab dem Recken zur Antwort:
Malok, mein Guter, nie werde ich meines Stammes mich schämen
noch demütig vor wem auch immer mich beugen, das ist es nicht!
Den gemeinsamen Feind gilt es, zu bekämpfen:
Schaddain, den finsteren Fürsten der Schatten.
Gegen ihn will ich ausziehen, da hab ich ein Amt im Namen
Walhalls übernommen.
So Du willst, stehe mir bei in dem schwierigen Streite.

1) Vermutlich babylonische Ellen (à 26,5 cm), d.h. ca. 80 Zentimeter.
2) Lamaschtu / Lamaschut, die Königin des Dämonenreichs

6.5 Ohne Zögern sprach Malok sogleich:
In jedem Kampf steh‘ ich wacker Dir bei, Isais, das sei gewiß.
Den Willen der Götter aber will ich nicht tun noch mich
um der Menschenwelt willen plagen.
Und auch Du wirst nicht tun, was Lamaschuta und Paschuzu nicht wollen.
Vor diese tritt also zuerst hin, laß uns hören, was unsre Obersten sagen.

6.6 Dem stimmte Isais auch sogleich zu.
Gemeinsam mit Malok schritt sie in die Stadt, von befremdeten Blicken
der Bewohner gemustert, und endlich hinein in den Königspalast,
bis hin vor den prangen- den Herrscherthron.
Wie Paschuzu die Kommenden aber sah, da wandte er sein Angesicht ab
und sprach mit bebender Stimme:
Isais! Tochter aus Kuthagracht! Wer tat die Schande Dir an,
Dir des Haupthaares prächtige Länge zu kürzen und
fortzunehmen die Frauengewänder?
Sprich schnell, gegen wen muß Kuthagrachts Heer gleich sich wenden,
um den argen Frevel zu rächen?
- Und Lamaschuta erhob sich entsetzt von dem Thron, um zu rufen:
Isais! Tochter aus Kuthagracht! Sprich, welchen Feind unsre Heere sollen strafen?
Malok seh‘ ich schon an Deiner Seite, er wird führen einen vortrefflichen Krieg!

6.7 Isais aber sagte darauf die Worte: Mein König und meine Königin!
Kein arger Feind hat mich so gequält.
Um des Streits wider Schaddain brachte ich jenes Opfer,
das Walhalls Götter erbaten im gedenken des Menschengeschicks.
Denn Schaddain vermocht‘ zu rauben Ilua, den magischen lila Stein.
Ich nahm an das Amt, ihn zurück zu gewinnen.

6.8 Wortlos im Zorn verließ der König den Saal,
und die Königin sprach in verhaltenem Grimm:
Solches Amt kann nicht sein derer von Kuthagracht!
Was Du tatest war falsch, was Du tun willst, ist fehl!

6.9 Indes Isais erwidert‘ der Königin: Schaddain ist Feind uns allen gemeinsam.
Soll‘n wir ihn so viel gewinnen lassen, wie er gewönne durch jenen magischen Stein?
Ist’s nicht besser, den Finsterling zu bekämpfen, ihm zu entwinden,
was er aus Walhall geraubt?
Mein Opfer war schmerzlich, doch wird bald wieder gut
der an mir entstandene Schaden.
Wir haben ja Macht genug, solches zu richten.

6.10 Die Königin war damit unzufrieden, zornig sprach sie dagegen:
An der Schade jedoch vermag dies nichts zu verändern,
angetan einer Tochter von Kuthagracht!
Ob Dir verziehen wird, Isais, soll Lilitane entscheiden,
die erste der weiblichen Kräfte darhier.

1) Pazuzu
2) „Dämonen“ sind hier keine von vornherein negativen Wesen!
Der Begriff meint von den Göttern Unabhängige.

6.11 Und die Königin ließ rufen herbei die Genannte,
auf das diese ihr Urteil gäbe, Lilitane, das prächtigste Weib in Kuthagrachts Reich,
bewundert von aller Männlichkeit und aller Weiblichkeit bestes Vorbild.
Im wogend Gewand Lilitane erschien, das dreimal bodenlange Haupthaar
vielfach gebunden und glitzernd von schmückenden Steinen.
So betrat Lilitane, die schönste, den Saal, allen Prunk, der da war, überstrahlend.
Die Königin sprach zu der Schönsten die Worte:
Lilitane, schau Dir Isaien an, diese Tochter von Kuthagracht!
Gefallen sind ihre Frauenkleider und, am schlimmsten, gekürzt ist ihr Frauenhaar.
Das alles tat sie, um in Götternamen, einen Dienst den Erdenmenschen zu leisten.
Sprich Du nun das Urteil, als die erste des Frauengeistes in Kuthagracht,
ob Isais dies kann verziehen werden oder ob sie soll Strafe empfangen.

6.12 Lilitane trat an Isais heran, betrachtet‘ diese und begann ihre Rede:
Keine ärgere Schmach gibt es für eine Frau, als zu schneiden an ihren Locken !
Von den Deinen, so seh‘ ich, fiel eine Menge herab durch die Bosheit
scharf schneidender Klingen.
Sogar unter den Menschenweibern die schönsten,
besitzen das Haupthaar länger als Deines nun ist.
Es kann dafür keine Entschuldigung geben
– keine Ursach‘, welche auch immer, kann dafür stehen.
Doch zu strafen, das ist nicht an mir.
Was ich meine, wonach ich ward gefragt, das sagte ich nun soeben.

6.13 Also sprach zu Isais die Königin wieder:
Du hast es vernommen, so denke auch ich, und der König sieht es nicht anders.
Mein Urteil über Dich ist nun dieses:
Eine kleine Frist sollst Du haben, zu tun, was Du vollbringen möchtest
Kehrst Du dann nicht wieder im vollkommenen Bild,
in aller Würde einer Tochter aus Kuthagracht, so seien Dir der Heimat
Tore unwiderruflich auf immer versperrt!

6.14 Gebeugten Haupts verließ Isais den Saal, selbst Malok mocht‘ sie so,
wie sie war, nicht mehr anschauen.
Und sogar Widar, Olah und Ohm neigten ihr nicht mehr so zu, wie früher.
So fand die zarte Isais doch, Falsches getan zu haben.
Allein durch einen Sieg über Schaddain, so meint‘ sie,
kämen ihr verlorene Achtung und Liebe zurück.

6.15 Also verließ Isais nun Kuthagracht, ritt entgegen der Welt tiefster Finsternis,
in welcher der Schaddain regiert.
Bald schon erstrahlten Kuthagrachts grüne Sonnen,
unter deren Licht die kristallnen Paläste da funkeln, ihrem Wege nicht mehr.
Und vor- bei an den schwebenden Inseln von Khor enteilte Isais ins Weite.

1) unbekannt (Lilith?)
2) Nach Nortbert Jürgen Ratthofer, die diese Mythe ev. für eine inner-kosmische Sage hält,
Monde des Planeten Sumi im Sonnensystem Aldebaran (gewagt).

7.1 Rast legte Isais auf ihrem Weg ein auf Narogols dunklem Stern,
welcher nächst schon zum Höllenpfuhl liegt, ist aber doch noch viel besseren Wesens.
Flüchtlinge aus der grausigen Höll, treffen sich dort mitunter,
Schutz zu suchen vor Schaddains Häschern, welchen Narogol solchen auch gewährt.
Daher kommt es, daß die Bewohner jenes dunklen Sterns manches wissen,
was Isais konnt nützen für ihre Reise.

7.2 In Narogols Welt niemand nahm Anstoß an Isaiens verletzter Erscheinung.
Die Bewohner da kannten nicht die vollendete Schönheit der Frauen
von Walhall und von Kuthagracht, dem Menschengeschlecht entstammten
die meisten, welche nach ihrem Sterben in die Höllwelt waren gelangt
und dann mit Glück von dort entwichen;
andere waren entlaufene Engel, nicht arg, doch ohne ein hohes Licht.
Diesen allen kam Isais vor, auch wie sie gerade war,
als eine Maid von strahlender Schönheit.
Mit den Bewohnern dieser dunklen Welt, gedachte Isais zu reden,
mit jenen besonders, welche den Höllenpfuhl kannten,
um nützliches Wissen zu sammeln.

7.3 So sprach an Isais ein locker bekleidetes Weib, welches ihren Weg kreuzte,
und frug : Isais bin ich, eine Kuthagrachttochter.
Willst Du, Unbekannte, mir vielleicht einiges sagen, was Du vom Höllenpfuhl weißt?
- Die Unbekannte hielt inne im Schritt, betrachtet Isaien und gab ihr zur Antwort:
Nichts Gutes weiß ich Dir, Isais, da zu berichten.
Schlimm ist die Höllwelt, besonders für die Frauen,
weil Schaddain uns gnadenlos haßt. Ich warne Dich also viele tausendmal !
Die Männer macht er sich dadurch zu Sklaven,
daß er aus ihren Leibern läßt zerren die Sehnen.
Solches tut Schaddain mit allen Männern als erstes, die seine Opfer werden.
Die Frauen wirft er ganz auf den Boden und läßt ihnen im Nacken
die Haare abschneiden zur Qual.
Solches tut Schaddain mit allen Frauen als erstes, die seine Opfer werden.
Allein die tapfersten Männer und die stolzesten Frauen,
welche nicht gänzlich lichtlos sind, werfen sich niemals zu Boden.
Und so lange sie sich nicht niederwerfen, kann Schaddain den
Männern nicht die Sehnen entziehen und den Frauen die langen Locken
nicht von den Häuptern scheren; denn am Willen,
welcher durch Licht gestärkt, bricht Schaddains Macht selbst
inmitten der Höll!
Doch hüte Du wohl Dich und Deine wallenden Locken, halte Dich fern Schaddains Welt !
In den Vorhöfen seines höllischen Pfuhls, hält er die aufrechten Frauen gefangen
und läßt sie ohne Unterlaß martern; nichts ist so schrecklich und so voller Qualen wie dies!
Denn die Flucht aus der Hölle gelinget höchst selten.
Mir ist es geglückt, doch die meisten scheitern.
Auch hab‘ ich mich trotz aller Folter und Not niemals zu Boden gebeugt,
nie bot ich dar Schaddains geschliffene Scheren die langen Frauenhaare zum Schnitt.
So bewahrte ich mir jene weibliche Kräfte, die stärker sind als der Hölle Bann,
und schließlich konnt‘ ich vor Zeiten entfliehen.
Wer zu entweichen vermag, sucht bei Narogol Schutz;
er allein gewährt Beschirmung denen, die der grausigen Hölle entronnen sind.
Dafür danken wir alle ihm sehr, sind ihm treu und herzlich ergeben auf immer.
Du aber, Tochter von Kuthagracht, was kümmern Dich unsre Geschicke?
Die Dämonen berührte doch noch nie, was sie nicht allein selbst anbetrifft ?

1) unbekannt, möglicherweise Nergal?

7.4 Wie Isais dies hörte, schämte sie sich, und sprach zu der Unbekannten die Worte:
Was Du sagst ist wohl wahr, ich verhehle es nicht und verleugne auch nicht,
daß mir’s nicht gefällt.
Wäre ich Kuthagrachts Königin, stünden wir Dir und deinesgleichen bei, das ist gewiß.
Doch bin ich keine Herrscherin im Reich der blaugrünen Paläste,
vielmehr nur eine einsame Maid, die jetzt ihren Mut muß entfalten,
um in Schaddains Welt gegen diesen zu kämpfen.

7.5 Da staunte die Unbekannte gar sehr, hob die Arme und sprach zu Isais beschwörend:
Tue solches nicht, ich bitte Dich sehr, Dir zuliebe und weil guter Sinn es gebietet!
Unmöglich ist’s Dir, Schaddain zu besiegen inmitten seiner eigenen Welt!
Käm‘ er heraus, würden auch wir mit ihm fertig, doch da es dies weiß,
verläßt er zu keiner Zeit seinen höllischen Hof, hält sich stets unter dichtem
Schutz seiner finsteren Kriegerscharen.
Gib also auf den über- mütigen Plan, rette dich vor Schande und Qual,
meide die schreckliche Höllenwelt!
- Unter beschwörenden Gesten ward dies gesprochen,
und so ging ihres weiteren Wegs die gütige Unbekannte.

7.6 Einen Mann, der nächst ihr begegnete, fragte Isais,
was sie die Frau schon gefragt, und erhielt zur Antwort das gleiche.
Und so ging es weiter, bis Isais fand, Narogol selber fragen zu sollen.
Dieser ist der Dämonen Freund nicht noch Feind.
Einst war er ein lichtloser Engel gewesen im fernen iluischen Reich allen Anfangs.
Dieses verließ er, den Schaddain noch begleitend, bis er sich mit dem überwarf.
So baute Narogol seine eigene Welt, zwar dunkel, jedoch nicht finster.
Danach ist auch seine Welt, nicht sonnenlos,
doch nur von stets dämmerndem bläulichem Schein.

1) Siehe dazu Motive aus Ilu Ischtar u. im Karthager-Buch Ilu Aschera.

7.7 Aus dunkelblauen und grauen unbehauenen Felsen ist Narogols Palast aufgetürmt.
Da hinein lenkt‘ Isais nun ihre zügigen Schritte.
König Narogol bot Isais Willkommensgruß, lud ein sie, bei ihm zu weilen.
Auch Algika(1, seine Königin, bot Isaien die Gastfreundschaft an,
wünschte zuvor aber von ihr zu wissen, woher die Entstellung rühre,
wer habe beschnitten ihre schimmernde Schönheit und sie der wogenden
Kleider verlustig gemacht.
Die Antwort, welche Isais gab, erschütterte Algika und Narogol in gleichem Maße;
und wie sie hörten von Isaiens Plan, rieten sie inständig ihr,
von solcher Kühnheit zu lassen.

7.8 Da Isais indes von ihrem Mut wollt nicht weichen,
bot Narogol ihr seine Hilfe an und tat dies mit folgenden Worten:
Eines nur kann ich zur Unterstützung Dir geben, Isais, Du tapfere Maid:
Erbekan soll Dich soweit hin auf seinem Rücken tragen,
so weit wie das nur irgend möglich ist.
Seine Schwingen sind kräftig und sein Rachen ist stark;
schwarzes Höllengeflatter verschlingt er geschwind.
Das mag Dir einen Teil des mühsamen Weges noch ebnen,
ehe die schreckliche Höllenwelt selbst kein weit’res Hinein mehr erlaubt.
Dies Anerbieten erfreut‘ Isais sehr, des machtvollen Drachens
schnell tragende Schwingen würden gewißlich fördern das schwierige Werk.

7.9 Auf einer Waldeslichtung in Narogols Welt, ließ Isais warten Widar,
Olah und Ohm, welche ihr stille immer noch grollten.
Sodann bestieg sie den Rücken von Erbekan dem gepanzerten Drachen,
und hieß ihn, dem Höllenpfuhl zuzustreben.

7.10 Immer tiefer hinein in die Düsternis, führte der rauschende Flug,
Schaddains finsterem Schlunte entgegen, der keinen Lichtschimmer kennt.
Bald kamen in Sicht die Vorhöfe der Höll, und Isais hieß den tüchtigen Drachen,
sie dort niederzusetzen.
Mit Dank und Gruß entließ sie ihn heim, fortan allein weiterzuziehen.

8.1 Isais betrat der Höllenwelt Boden, karg und doch ähnlich tückischem Moor.
Finsternis überall, nur an einzelnen Plätze der Widerschein offen lodernder Feuer.
Und von weitem schon klangen Isais entgegen,
Klage und Jammer der elenden Opfer, welche die Hölle hatte gefangen
oder die selber sich dahin begeben von irriger Bosheit getrieben.

8.2 Sich gut tarnend schlich Isais voran, hinter felsigen Brocken und
blattlosen Sträuchern mit Gewandtheit sich deckend.
Schaddains finstere Garden streiften umher, hielten Ausschau,
ob vielleicht zu entfliehen wer wagte.
Weiter drinnen in Schaddains Land, wurden Elende grausam gequält;
Männer genagelt an faulige Hölzer und Frauen geknotet mit ihren
Haaren an stechende Steine.
Denn wer sich nicht ganz vor Schaddain wirft zu Boden,
über den hat er nie und nirgends volle Gewalt,
solchen Männern kann er nicht die Sehnen entziehen und solchen
Frauen die Haare nicht scheren; wenige sind‘s, die alles standhaft ertragen,
und nur solche haben Aussicht auf erfolgreiche Flucht.

1) unbekannt

8.3 Zuerst nun Isais schuf sich ein bergend Versteck,
von wo aus mit Bedacht sie könnt Pläne schmieden und allmählich die Wege erkunden,
welche dem Ziel mochten dienen.
In einer schroffen schwärzlichen Felsenwand entdeckte Isais eine klaffende Spalte.
Mit Vorsicht tastete sie sich hinein und gewahrt‘ eine spröde Grotte,
die vermutlich noch keines Wesens Fuß zuvor hatte betreten.
"Die Wahrheit wird oft verdunkelt, doch sie erlischt nie"

Livius



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 02.06.2014 14:18 | nach oben springen
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#13

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 03.10.2010 23:07
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Isais-Erdenwandern

Text:

1. Blühende Täler sah ich zwischen hochragend Gebirg.
Lichtgeist’ge Ströme verspürt’ ich von dort.
D’rum ging ich da nieder, den Spiegel benutzend.

2. Einer Ache folgt’ ich bis an den Berg, über den wird in Walhall gesprochen;
Wodinsberg heißt man ihn dort, weil der Gott da vor Zeiten geweilt,
benutzhabend Istaras Spiegel.

3. Irrte umher erst, nicht kennend den Weg.
Sonderbar war mir das Erdenland, von der grünländ’schen Heimat verschieden.
Hütet’ mich vor der Menschen Blicken, ging heimlich dem Berge zu.

4. An ein Bauwerk kam ich, nicht groß war’s noch prächtig,
aus dem lichter Geist mir entgegenweht’.
Eine Ritterschar war versammelt darin, teils werkend,
teils grübelnd, teils forschenden Sinns.

5. In dies Haus trat ich ein durch die offene Pforte,
mich nähernd der Ritterschaft Runde.

6. Wie staunten sie all’, da ich abtat den Mantel und
als Weib in Knabentracht vor ihnen stand.
Keiner ein Wort sprach. Still sah’n wir uns an.
Bis der erste der Ritter vom Stuhl sich erhob und
mit einfacher Geste Gastfreundschaft mir bot.

7. Hubertus war es, der Klügste auf Erden, der suchende Weise,
seiner Ritterschaft Haupt.

8. Aufgenommen ward ich in der Männer Mitte – In Knabentracht, doch als Weib.
Viel sprachen wir viele Stunden lang, fanden Gemeinsames, schmiedeten Pläne.

9. Das versprach ich da diesen tapferen Helden:
Zu bringen ihnen die wahrhafte Macht, auf daß sie einer neu
kommenden Weltenzeit sollten bahnen den weiten Weg.

10. Sagt’ ihnen manches, gab ihnen Wissen.
Flog auf dann nach Grünland heim, das Versproch’ne zu holen.

11. Als Zeit war verstrichen nach irdischem Maß,
kehrt’ ich glücklich wieder und schenkte meinen gewonnenen Brüdern,
was stark sie und weisheitsreich machte.
Gab ihnen, was in der Ferne der Zeit, siegbringend auswirken sich würde.

12. Kehrt’ zurück zu den Brüdern noch manches Mal,
das Kommende ihnen zu weisen.
Ihre Kinder und Kindeskinder da einst sollten ernten die goldenen Früchte.

13. In Zeiten hinzwischen aber meine Brüder vom Berg,
nach ihrem Erdenwandern kommen zu mir. Ich, ihnen Schwester,
bereite die Heimstatt in Grünlands Gefild!

Quellen:

Isais-Dokumentensammlung I, Andromeda



. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 02.06.2014 20:44 | nach oben springen
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#14

RE: ISAIS:

in Formen & Namen der Göttin: 02.06.2014 20:54
von Adamon • Nexar | 15.449 Beiträge

Dateianlage:
. - Was Du aufdeckst, - offenbart sich . -

"Die Erlösung kann nicht verdient, nur empfangen werden, - darum ist sie die Erlösung". -
zuletzt bearbeitet 03.12.2022 05:32 | nach oben springen
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