Hallo,

nun habe ich auch mal wieder eine Frage:

Ich hab meinen Amelbock seit ein paar Tagen in der Winterruhe (ich will nicht ganz so lange machen, weil er immer noch recht klein ist für sein Alter, darum habe ich später angefangen). Nun beobachte ich aber Luftfeuchtigkeiten um die 80%, was mir sehr viel vorkommt. Oder muss das so, denn die realtive LF muss ja in kalter Luft zwangsläufig höher sein?
Leider konnte ich nach Durchsuchen
sämtlicher Foren, die ich kenne,
sämtlicher Bücher, die ich habe
und zu Rate ziehen von Freund Google keine befriedigende Antworten dazu finden. Die Frage wurde hier und da mal gestellt, aber scheinbar weiß das keiner.
Also habe ich kurz entschlossen Kathy Love in Amilang eine Mail geschrieben. Die machen das schon so lange erfolgreich, die müssten das doch wissen, dachte ich.
Antwort: Kann sie nicht sagen, weil sie generell die Luftfeuchtigkeit nicht messen und sich (außer bei Häutungsproblemen) nie Gedanken drum machen. Es wird im Winter nichts getan, um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
Ihr Rat war, einmal die Woche zu kontrollieren, ob das Tier irgendein Problem hat oder sich irgendwo Schimmel bilden will.

Ich will eigentlich nicht warten, bis es ein Problem gibt, andererseits habe ich auf einer Seite (weiß leider nicht mehr, wo) auch gelesen, dass die Tiere trotz Wasserschale in der Winterruhe kaum trinken und so die Gefahr der Dehydrierung besteht. Da wäre feuchtere Umgebungsluft wohl besser.

Also habe ich nun zwar mehr Informationen, bin aber so schlau wie vorher.

Habt ihr vielleicht einen Ratschlag?

Gruß,
mariken

15.12.2009 11:02:25: Dieser Beitrag wurde editiert, von mariken

Je kälter, um so geringer die Luftfeuchtigkeit. Kalte Luft nimmt viel weniger Feuchtigkeit an/auf

kam heute morgen gerade im TV
ich hätte es auch nicht gewusst

von daher sind 80% viel zu viel

Danke für die Antwort.

Dass die Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann und darum absolut gesehen weniger Wasser in der Luft ist, ist schon klar.
Aber Hygrometer messen relative Luftfeuchtigkeit (darum in %). Mit anderen Worten: in kalter Luft mit 80% rel. LF kann absolut gesehen weniger Wasser drin sein als in Warmer Luft mit 50%.

Deinen Hinweis im anderen Forum, dass trockene kalte Luft uns angenehmer ist, finde ich gut. Klingt logisch.

Aber ich werd das mit dem Luftentfeuchter wohl doch in Angriff nehmen. Sicher ist besser.
Es sei denn, es kann doch noch jemand mit Gewissheit ein Statement abgeben.


Edit:
Also an alle, die im Gegensatz zu mir schon Kornis in der Winterruhe hatten:
Wie ist die LF bzw. wie sollte sie sein?
15.12.2009 12:31:33: Dieser Beitrag wurde editiert, von mariken

ich hab nen bock, der ignoriert regelrecht seine wetbox. obwohl die lf nur zwischen 50 und 60 prozent ist geht er nicht rein. allerding häutet er sich ganz normal.
wenn bei dir die lf ein wenig höher ist würd ich das ganz nicht so eng sehn. letztendlich gehn die nattern schon dahin wo es für sie ok ist.

have a nice day
bluestreak

ps - ich bemerk grad, daß alle meine böcke ein wenig spinnen.

Danke für deine Antwort, bluestreak.

Das stimmt, im Terra geht er dahin, wo er meint, dass es optimal ist. Aber in der Überwinterungsbox geht er nirgendwohin. Und die Box ist auch nicht groß genug, dass sich da großartig Zonen bilden könnten, wo die LF variiert. Darum meine Frage.

Misst denn überhaupt jemand in der Winterruhe die Luftfeuchte? Bitte auch mal schreiben, falls nicht gemessen wird. Ich hätte einfach gerne ein paar Bemerkungen dazu, vielleicht mach ich mir ja ganz umsonst Sorgen und es spielt überhaupt keine Rolle.

ich denk mal, daß du dir zwecks lf nen kopf zuviel machst. sofern du ne wetbox anbietest sollte alles ok sein

have a nice day
bluestreak

Das Problem ist hier nicht, dass es zu trocken ist. Sondern zu feucht. Eine Wetbox wäre kontraproduktiv, hier wäre wohl eine Drybox angebracht. ^^

Ich würde da erstmal nur regelmäßig lüften und die Box vllt mit ein paar mehr Lüftungslöchern ausstatten. Schimmel und Pilzbefall wären für mich Argumente genug um eher einen Wasserpott reinzustelen als die LF anzuziehen aus Angst vor Dehydrierung.

LG
Seriva

Danke für die Antworten.

Nachdem ich nun noch von zwei anderen Seiten den Rat gekriegt habe, mir nicht so viele Sorgen zu machen, bin ich etwas ruhiger. Die LF bleibt mittlerweile konstant bei 78%. Hab dann noch einen Züchter aus meiner Nähe um Rat angeschrieben. Der hat bei seinen Terras in der warmen Winterruhe 60% LF und gab mir noch den Hinweis, dass das Hygrometer evtl. spinnen könnte. Beim Austesten in meiner Wohnung und draußen scheint es tatsächlich ne Macke zu haben.
Werd mir mal ein analoges besorgen.

@ Seriva: Genau das meinte ich. Ich hab (wie überall empfohlen) ein kleines Wassergefäß, aus dem er in den ersten Stunden auch getrunken hat, aber seit die Temperaturen konstant unter 15 Grad sind, pennt er. Beim Wasserwechsel hat er die Nase gezeigt, aber das wars ;-).

Lieben Dank für eure Hilfe. Ich werde berichten, wenns was Neues gibt.

So, wollte mal meine Erfahrungen aus der ersten Winterruhe meiner Kornnatter berichten. Vielleicht für andere Anfänger, die sich unsicher sind, ein bisschen hilfreich.

Vorgeschichte:
Mein Amelbock startete am 10. Dezember seine erste Winterruheperiode, nachdem vorher Stück für Stück Temperatur und Licht im Terrarium reduziert wurden, bis auf etwa 18 Grad (wofür ich Ärger bekommen hab, war ganz schon kühl im Wohnzimmer ). Er wurde gewogen, 192g bei etwa 85cm, untersucht und von mir für augenscheinlich gesund befunden. Seine Winterbox war mit Streu zum Einbuddeln, einer halben Kokosnuss, seiner Lieblingsrinde, einem Trinkgefäß und dem Thermo-/Hygrometer ausgestattet.

Einstiegsphase:
In den ersten Stunden war er noch sehr aktiv, hat getrunken und sich alles genau angeguckt. Die Box stand in einem kühlen Raum, wo in der ersten Nacht etwa 16 Grad herrschten. Die Sache mit der Luftfeuchtigkeit wurde ja schon besprochen.

Winterruhe:
Ganz allmählich habe ich die Temperaturen im Raum weiter sinken lassen. Die Schlange wurde nicht gestört, nur das Wasser alle paar Tage mal gewechselt. Komischerweise war der Kleine erst unter 13 Grad (11,5 war das niedrigste, was erreicht wurde) wirklich inaktiv. Dass Kornnattern ab 16 Grad ihre Winterruhe zu starten haben, hat er wohl nicht gelesen . Über 13 Grad hat er die Nase aus seiner Kokosnusshöhle gesteckt, wenn das Wasser gewechselt wurde. Ein paar Mal war er auch draußen, wobei möglich ist, dass er nur trinken war und halt abgelenkt wurde, wenn ich geschaut hab. Die Möglichkeit sich einzugraben, hat er gerne genutzt (im Terra wühlt er nur mal). Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit (immer irgendwo zwischen 75 und 82%), waren nirgends Anzeichen von Schimmel zu sehen, keine Kondenzwasserbildung oder ähnliches.

Auslaufphase:
Da er für sein Alter immer noch ziemlich schmächtig ist, wollte ich nur eine kurze Winterruhe, nur um ihm die Empfindung des Jahreszeitenwechsels zu ermöglichen. Also wurden in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres die Temperaturen wieder Stück für Stück erhöht bis auf 20 Grad. Die Schlange wurde deutlich aktiver.

Zurück ins Terra:
Am 18. Januar durfte er wieder in sein gereinigtes und neu eingerichtetes Terrarium umziehen. Vorher wurde er gewogen, 188g. Also hat er 4g abgenommen, was glaub ich ziemlich wenig ist. Auch sonst sah er gut aus, hat gezüngelt, Muskelspannung, glänzende Schuppen, alles prima. Im Terra habe ich dann wieder schrittweise die Spots laufen lassen, erst nur eine Stunde über Mittag und dann immer ein bisschen mehr. Die Temperaturen stiegen entsprechend.
Letzten Dienstag, nachdem er schon wieder eifrig suchend umhergelaufen ist, gab es die erste Mahlzeit, einen Springer (klein anfangen ). Heute habe ich die Kotprobe beim TA untersuchen lassen, ohne Befund.
Mein Kleiner macht einen fitten Eindruck und hat die Winterruhe denke ich gut überstanden.

Noch mal danke für alle Hilfe.
Gruß,
mariken