was hat es mit dem Fotografieranstrich auf sich? Lese immer wieder von solchen Modellen, die dann grau oder weiss oder hellblau usw. lackiert sind. War das nur matte Grundierung? Gab es solche Farben beim Vorbild oder warum werden Modelle so angeboten bzw. verkauft? Dampfender Gruss Werner
ja, solche Farben gab es tatsächlich beim Vorbild. Fotografieranstrich deswegen, weil zur Zeit der Dampfloks die Kameras noch nicht so kontrastreiche Bilder machen konnten. D.h. eine schwarze Dampflok wäre nur als großer schwarzer Klotz zu erkennen gewesen. Daher hat man die Loks meist hellgrau lackiert und Konturen und besondere Dinge wie Griffstangen dunkel (meist schwarz) abgesetzt. So konnte man auf den damals erstellten Fotos viel besser die Details einer Dampflok erkennen. Später, als die Kameras besser wurden, waren diese Anstriche nicht mehr nötig.
Und das war tatsächlich die vor der Montage aufgetragene Grundierung mit abgesetzten Kontrastflächen. Die Sache wurde bei Ablieferung überlackiert. "Richtig gefahren" ist man so im Alltag sicher nicht.
ZitatGepostet von dieKatze "Richtig gefahren" ist man so im Alltag sicher nicht.
soweit ich weiß, gab es Loks, die man nachträglich mit einem Fotoanstrich versehen und eine Zeitlang auch in diesem Farbkleid im Planbetrieb eingesetzt hat. Später wurden allerdings auch diese Loks wieder umlackiert
das mit dem Fotografieranstrich ist ja schon deutlich erklärt worden, dies war eine Sache der Lokomotivfabriken. Zu Zeiten der Länderbahnen - die durchaus "farbiger" waren - gab es aber auch ausgesprochene Sonderlackierungen.
Bei den Bayern im linksrheinischen Netz waren das z.B. die von dem normalen "Grün" abweichenden Lackierungen in Blau und Ocker, die die betreffenden Lokomotiven für Ausstellungszwecke bekamen. Im Gegensatz zu den Fotografieranstrichen wurden die Loks nach den Ausstellungen (1911 Turin, 1924 Seddin etc.) auch in diesem Farbkleid eingesetzt - zumindest bis zur nächsten Hauptuntersuchung.
Fotografieranstrich im Einsatz? Mir nicht bekannt, hast Du ein Beispiel?
Da der Fotoanstrich wirklich nur die Grundierung war, kann ich mir das nicht vorstellen. Die Zierstreifen wurden dazu sogar teilweise nur mit Wasserfarbe angemalt.
Bitte nicht die grauen Lackierungen der 04, 01.10 und 03.10 Stromlinie, der 52er und 42er Loks anführen - das waren graue Endlackierungen. mfg Thomas
dann hatte ich da wohl etwas durcheinandergeworfen, ich hatte nämlich dabei an die graue 52er gedacht. Sorry... Allerdings meine ich mich auch zu erinnern, daß in der "Neuzeit" mal eine Museumslok einen Fotoanstrich bekommen hat. Allerdings weiß ich da auch nicht mehr, ob der dauerhaft draufgeblieben ist. Ich glaube, es war eine Br 80.
dann hatte ich da wohl etwas durcheinandergeworfen, ich hatte nämlich dabei an die graue 52er gedacht. Sorry... Allerdings meine ich mich auch zu erinnern, daß in der "Neuzeit" mal eine Museumslok einen Fotoanstrich bekommen hat. Allerdings weiß ich da auch nicht mehr, ob der dauerhaft draufgeblieben ist. Ich glaube, es war eine Br 80.
Gruß, Franz
In Bochum Dahlhausen steht eine Lok der Reihe 80 im Fotoanstrich. Zumindest vor ein oder zwei Jahren noch.
Halo Ralf. Die 80er steht da immer noch und wird wohl immer da stehenbleiben (Rahmenschaden). Sie ist im Fotografieranstrich lackiert (den die Lok allerdings nie hatte). Frank
Ich wollte noch eben anmerken, dass das Grau der Fotografieranstriche ein helles Grau ist (wie aus der Grundierungs-Sprühdose, also sehr einfach selbst an einem Modell zu erstellen). Im Unterschied dazu war der Regelanstrich bei der DRB ab 1942 ("eisengrau") ein erheblich dunklerer Farbton. Mit letzterem sind die Loks bis `45 geliefert worden - und übrigens wohl zumindest bis zur nächsten HU, also bis ungefähr `49/`50 herumgefahren. Ich weiß allerdings nicht, ob es auch noch eisengraue Loks mit Beschriftung "Deutsche Bundesbahn" (also einfach nur Ändereung der Eigentümerbeschriftung) gegeben hat.
Hallo, ja, die beiden 42.90er wurden 1951 in grau abgeliefert. Erhielten erst bei der nächsten HU den schwarz/roten Anstrich. Wurden aber schon 1959/60 verschrottet.
Immerhin acht Jahre Betriebseinsatz, Epoche IIIa und IIIb...Für den Modellhersteller vergleichsweise lukrativ, da verschiedene Versionen möglich (grau/schwarz, mit/ohne Keks)
Ich könnt` mir aber eben auch vorstellen, dass die eine oder andere 44ÜK, 50ÜK, 42,oder 52 im Jahre `50 noch in grau mit DB-Beschriftung herumkurvte. Man brauchte ja alles, was fuhr, das äußerliche Erscheinungsbild war da wohl zweitrangig.
Was war mit den DB Neubauloks? Auf einigen zeitgenössischen s/w Bildern scheinen mir diese Lokomotiven bei Auslieferung Schwarz glänzend zu sein. Ist das so? Ich meine, nach ein paar Tagen Einsatz wird der glänzende Lack wohl eh von Ruß o.Ä. überdeckt gewesen sein.
Hallo Ralf. Am Anfang war die Farbe bestimmt glänzend, vor allem, da die Maschinen vor Ablieferung entweder vom Werk oder aus dem AW noch einmal mit Öl abgerieben wurden. Da es sich allerdings um eine bestimmte Mischung handelte, die unter anderem dem WÄRMESCHUTZ diente, war ein gewisser Anfangsglanz durch die Bemischungen von vornherein gegeben. Just to remember: Auf dem Kessel wurden dickflüssige "Pasten" aufgetragen, die dann glattgeschliffen wurden. Also bitte nicht vergleichen mit den heutigen "Ich tue mal eben eine Folie auf die Lok, dann sieht die aus wie neu" Arbeitsweise. Mit der Zeit (Kosten/Nutzen/Aufwand) ist man zumindest von den mehrlagigen Schichten abgekommen, die Maschinen sahen halt immer schlimmer aus.
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Fotografieranstrich?
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02.01.2006 22:36
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